Science

Erstmals “Super-Planet” mit Radioteleskop entdeckt

Wissenschaftler haben eine neue Methode entwickelt, um kalte Braune Zwerge zu entdecken. Solche „Super-Planeten“ sind kaum zu erfassen. Normalerweise werden solche Himmelskörper entdeckt, wenn der Himmel mit Infrarot-Teleskopen abgesucht wird.

BDR J1750+3809, oder „Elegast“ wie ihn die Wissenschaftler tauften, konnte allerdings mit dem LOFAR-Radioteleskop (Low-Frequency-Array) gefunden werden. Es ist das erste Mal, dass Forscher so einen Braunen Zwerg entdecken konnten.

Kein Planet und auch kein Stern

Braune Zwerge werden „Super-Planeten“ oder „gescheiterte Sterne“ genannt. Sie sind substellare Objekte, also zu groß, um als Planet zu gelten. Mit weniger als 75 Jupitermassen sind sie jedoch auch zu klein, um als Sterne klassifiziert zu werden.

Daher durchlaufen sie auch nicht dieselbe Kernfusionsreaktionen, wie etwa unsere Sonne. Somit bleiben sie kleiner, dunkler und kälter als Sterne und sind schwer zu entdecken.

Radiowellen

Sie geben aber Licht in Radiowellenlänge ab. Das nutzen die Forscher aus. Statt mit dem LOFAR-Radioteleskop nur bekannte Braune Zwerge zu beobachten, suchten sie den Himmel nach bisher unbekannten Objekten ab.

So entdeckten sie Elegast und verifizierten ihren Fund mit Daten des International Gemini Observatory in Hawaii und Chile, sowie der NASA Infrared Telescope Facility, die von der University of Hawaiʻi betrieben wird. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin Astrophysical Journal Letters publiziert.

Neue Methode

„Diese Arbeit eröffnet uns völlig neue Methoden, um auch die kältesten Objekte in der Umgebung unserer Sonne zu finden“, erklärt Michael Liu, Mitautor der Studie in einem Statement. Mit den Methoden, die in den vergangenen 25 Jahren eingesetzt wurden, würde man diese Himmelskörper nicht finden können, so Liu.

Die innovative Methode, nach Braunen Zwergen zu suchen, könnte nun Wissenschaftlern dabei helfen, weitere schlecht erkennbare Himmelskörper zu finden. So könnten Exoplaneten gefunden werden, die zu kalt und zu lichtschwach sind, um sie mit herkömmlichen Infrarot-Teleskopen zu entdecken.

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