ESA-Wettersatellit ist kontrolliert in Atlantik gestürzt
Erstmals ist ein nicht hierfür konzipierter Satellit der Europäischen Raumfahrtagentur ESA kontrolliert in die Erdatmosphäre gelenkt werden. Wie die ESA am Samstag unter Berufung auf das US Space Command berichtete, trat der Satellit „Aeolus“ am Freitagabend (21.00 Uhr MESZ) über der Antarktis wieder in die Atmosphäre ein und verglühte. Alle Teile, die nicht verglühten, seien wie geplant in den Atlantik gefallen.
Der Hintergrund: Das Risiko, dass Trümmerteile auf Landflächen herabstürzen, sollte minimiert werden. Zudem sollte die Gefahr einer Kollision mit anderen Objekten in der Erdumlaufbahn und damit das Risiko von noch mehr Weltraumschrott verkleinert werden. Daher zielte das Flugkontrollteam in Darmstadt auf einen Meeresstreifen, der so weit wie möglich vom Land entfernt ist.
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Satellit eigentlich nicht für Absturz vorgesehen
Die Sonde konnte Windprofile erstellen und damit Wettervorhersagen verbessern. Die Mission war 16 Jahre lang vorbereitet worden und 2018 gestartet. Bei „Aeolus“ wurde vor 2 Monaten der wissenschaftliche Betrieb eingestellt. Mit dem restlichen Treibstoff an Bord wurden die Manöver für die Rückkehr geflogen.
Den Expert*innen zufolge geht ein solches Manöver nur bei Satelliten mit einem erdnahen Orbit von einigen 100 Kilometern. „Aeolus“ hatte eine Einsatzhöhe von 320 Kilometern und wurde bereits durch die Schwerkraft in Richtung Erde gezogen. Danach sollte er ab einer Höhe von 80 Kilometern beginnen zu verglühen.
Später konzipierte Satelliten seien für ein solches Manöver ausgestattet oder aus Materialien gebaut, die komplett in der Atmosphäre verglühen, hatte der Leiter der Abteilung Raumfahrtrückstände, Tim Flohrer, gesagt. „Das ist bei heutigen Missionen Standard.“
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