Aeolus

Aeolus

© ESA/ATG medialab

Science

ESA lässt Satelliten Aeolus abstürzen

Die Europäische Weltraumorganisation ESA lässt ihren Erdbeobachtungssatelliten Aeolus abstürzen. Die Durchführung eines sogenannten "unterstützten Wiedereintritts“ des wissenschaftlichen Raumschiffs befindet sich gerade in der Endphase.

Versucht wird, den Satelliten in rund einer Woche über dem Ozean abstürzen zu lassen. Dabei soll das Perigäum der Raumsonde, also der Punkt seiner Bahn, der der Erde am nächsten liegt, im Zuge mehrere Manöver gesenkt werden. Das soll einen Wiedereintritt am 28. Juli über dem Atlantischen Ozean ermöglichen.

Absenken auf 120 Kilometer

Die ersten Manöver sind für den 24. Juli geplant. Diese sollen das Perigäum von 280 auf 250 Kilometer senken, wie die Operationsleiterin Isabel Rojo erklärt. Eine zweiter Durchgang am 27. Juli soll das Perigäum dann weiter auf 150 Kilometer senken, berichtet die ESA.

➤ Mehr lesen: Wettersatellit Aeolus liefert erste Winddaten

Einen Tag später wird dieses nochmals um 30 Kilometer reduziert. „Nach der Durchführung dieses letzten Manövers erwarten wir, dass der Satellit binnen 5 Stunden wieder in die Atmosphäre eintritt“, so Rojo.

Sichere Methode

Da die Sonde entwickelt wurde, bevor Richtlinien zu einem kontrollierten Wiedereintritt in Kraft getreten sind, muss die ESA nun einen unterstützten Wiedereintritt durchführen. Unter normalen Umständen wäre Aeolus innerhalb weniger Monate von allein auf die Erde zurückgefallen und größtenteils in der Erdatmosphäre verglüht. 

„Dieser unterstützte Wiedereintrittsversuch geht weit über die Sicherheitsvorschriften für die Mission hinaus, die Ende der 1990er Jahre geplant und konzipiert wurden“, erklärt Tim Flohrer, Leiter des Büros für Weltraumrückstände der ESA. Das Risiko, dass Trümmerteile jemanden treffen könnten, sei sehr gering. Die ESA schätzt, dass rund 20 Prozent der Sonde den Wiedereintritt überstehen werden. 

Laut Holger Krag, Leiter des Büros für Weltraumsicherheit der ESA, sei es das ihm erste bekannte Mal, dass ein Satellitenbetreiber einen unterstützten Wiedereintritt versuche.

Windgeschwindigkeiten messen

Aeolus wurde 2018 gestartet, um die Fähigkeit eines LiDARS zu demonstrieren, Windgeschwindigkeiten weltweit zu messen. Die Mission sollte ursprünglich 3 Jahre dauern. Der wissenschaftliche Betrieb endete offiziell im April.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare