Science

Experte warnt: Impfstoff-Rennen könnte Pandemie verschlimmern

Forscher befürchten, dass das weltweite Wettrennen um einen Corona-Impfstoff den Verlauf der Pandemie verschlimmern könnte. Aufgrund der Dringlichkeit könnte eine übereilte Markteinführung bewirken, dass der Impfstoff wenig wirksam ist. In Folge würde das Infektionsrisiko weiter steigen.

Richard Peto, Forscher an der Oxford University und WHO-Berater, spricht von einer nationalistischen und kapitalistischen Hektik, das erste Land zu sein, das einen Impfstoff anmeldet. Unter anderem will Donald Trump noch vor der US-Präsidentschaftswahl am 3. November einen Impfstoff für die USA ankündigen. Auch Großbritannien möchte die nötigen Regulierungsprozesse antreiben, sodass noch vor Ende des Jahres eine Impfung möglich ist, schreibt The Guardian.

„Wir brauchen einen Impfstoff, der funktioniert und wir brauchen ihn bald“, sagt der Experte. Ebenfalls bräuchten wir aber starke Beweise für seine Wirksamkeit.

Umfangreiche Ergebnisse

Laut Peto würde der allererste genehmigte Impfstoff weitläufig gekauft und genutzt werden, auch wenn er nur geringfügig wirksam ist. Dieser würde dann als Standard-Maßeinheit für alle nachkommenden Arzneien dienen. Peto zufolge sei ein schlechter Impfstoff aber schlimmer als kein Impfstoff, weil die Menschen dann glauben würden, sie seien risikobefreit. 

Während Politik und Handel sich auf eine Corona-Gegenmittel stürzen, empfehlen Wissenschafter daher vielmehr, auf umfangreiche Studienergebnisse zu warten, die eine Wirksamkeit von mindestens 30 bis 50 Prozent zeigen.

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