NASA will Atomreaktoren zum Mond bringen
Die NASA will ein Kernkraftwerk auf dem Mond bauen. Es soll Astronaut*innen-Kolonien künftig mit Energie versorgen. Seit Kurzem steht nun fest, welche Unternehmen das Konzept für den extraterrestrischen Atomreaktor erarbeiten sollen.
Wie die Raumfahrtagentur und das US-Energieministerium ankündigten, geht der Auftrag an die Rüstungsfirma Lockheed Martin, den Elektrotechnikkonzern Westinghouse sowie das IT-Unternehmen IX. Die 3 Firmen erhalten jeweils rund 5 Millionen US-Dollar (4,8 Millionen Euro), um einen Reaktor mit 40 Kilowatt für die Mondoberfläche zu entwickeln. Er soll mindestens 10 Jahre überdauern.
Missionen zum Mars
Bis 2030 sollen die ersten Tests erfolgen. Ist die Pilotphase abgeschlossen, will die NASA mit dem Kraftwerk im Rahmen des Artemis-Projekts Langzeitmissionen am Mond mit Kernenergie versorgen.
"Neue Technologien sind die Grundlage für die Erforschung von Mond, Mars und anderen Planeten", sagt Jim Reuter, stellvertretender Leiter des NASA-Direktorats für Weltraumtechnologie. "Die Entwicklung dieser frühen Entwürfe wird uns helfen, die Grundlagen für die langfristige menschliche Präsenz auf anderen Welten zu schaffen."
Start mit SLS-Riesenrakete
In wenigen Jahren sollen die nächsten Astronaut*innen mit der Riesenrakete SLS zum Mond fliegen - das erste Mal seit einem halben Jahrhundert. Einige Astronaut*innen sollen später für eine längere Zeit auf dem Erdtrabanten verweilen und dazu eine Mondbasis aufbauen. Für das Aufladen lebenserhaltender Apparate und Rover, aber auch für mögliche, weiterführende Missionen zum Mars, benötigen sie Strom.
Die erste Mondlandung soll 2025 stattfinden. Von vielen Beobachter*innen werden die Artemis-Missionen allerdings kritisch beäugt, denn die SLS sei überteuert und veraltet.
Vergleichbare Projekte
China arbeitet ebenfalls an einem Reaktor auf der Mondoberfläche. Dieser soll wesentlich leistungsfähiger sein. Das chinesische Projekt wurde bereits 2019 mit Mitteln der Regierung ins Leben gerufen, wie die South China Morning Post (SCMP) berichtete.
Technische Details und Startdatum wurde nicht bekannt gegeben, einen Prototypen habe man aber bereits entwickelt.