Bei der Generalprobe der SLS-Mondrakete kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zu Problemen. Auch dieses Mal lief nicht alles glatt.

Die SLS-Rakete der NASA soll künftig Astronaut*innen zum Mond bringen.

© APA/AFP/EVA MARIE UZCATEGUI

Science

Riesenrakete SLS: Vierter Versuch der Betankung beinahe erfolgreich

Es ist ein kleiner Erfolg in einer Reihe von Pannen und Rückschlägen. Die Mondrakete SLS der US-Weltraumbehörde NASA konnte vor Kurzem bei ihrer Generalprobe, dem sogenannten „Wet Dress Rehearsal“, zum ersten Mal vollständig betankt werden. Allerdings musste der Test 20 Sekunden früher abgebrochen werden als ursprünglich geplant.

Grund dafür sei laut der NASA ein Wasserstoffleck an einer Schlauchkupplung gewesen. Diese wird benötigt, um Maschinen mit gasförmigen und flüssigen Stoffen oder Strom zu versorgen.

Bei einem tatsächlichen Start hätte man das Abheben der Rakete verhindert, beteuert die Weltraumbehörde. Um den Test zu Ende zu bringen, wurde der Fehler absichtlich ignoriert, was allerdings die Generalprobe leicht verzögerte.

Nicht der erste Zwischenfall

Bei dem Wet Dress Rehearsal handelt es sich um die letzte große Überprüfung einer Rakete vor dem Start. Das 98-Meter-hohe Raumfahrzeug wird mit 2,6 Millionen Litern Treibstoff betankt und probt dann den Countdown. Erst kurz vor dem Zünden der Triebwerke wird der Test abgebrochen – das sollte allerdings nicht verfrüht passieren.

Es ist nicht der erste Versuch, den die NASA unternommen hat, um ihre Rakete vollzutanken. Bereits bei einer früheren Generalprobe hatten die Verantwortlichen mit einem defekten Ventil zu kämpfen. Die Rakete musste sogar zurück in ihre „Garage“ geschickt werden, um das Problem zu beheben.

Umstrittene Mondmission

Mit der Artemis-Mission, in dessen Rahmen die SLS-Rakete gebaut wird, sollten eigentlich bis 2024 erstmals seit fast 50 Jahren wieder US-Astronaut*innen auf dem Mond landen. Darunter auch die erste Frau. Aufgrund der zahlreichen Rückschläge soll diese Landung nun frühestens im Jahr 2025 stattfinden.

4 Astronaut*innen sollen mit dem Raumfahrzeug Orion in die Umlaufbahn des Mondes gebracht werden, wo 2 von ihnen für den Endanflug zum Mond auf ein Landegefährt umsteigen sollen. Bei späteren Missionen soll dann eine Art Basis am Mond errichtet werden.

Es ist der 4. Anlauf, in dem versucht wird, die Rakete zu betanken. Noch diesen Sommer soll sie ins All fliegen. 

Konkurrenz von SpaceX

Das Projekt wird kritisch beäugt, zumal es der NASA rund 4,1 Milliarden US-Dollar kostet. SLS wird von vielen Beobachter*innen als überteuert und veraltet angesehen.

Und die Konkurrenz schläft nicht. Das private Raumfahrtunternehmen SpaceX plant mit seiner eigenen Riesenrakete ebenfalls Astronaut*innen zum Mond bringen. Sie könnte bereits zum ersten ersten Mal im Juli zu einem Oribtal-Testflug abheben, SLS frühestens im August.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare