China arbeitet an einer wieder verwendbaren Rakete.

China arbeitet an einer wieder verwendbaren Rakete.

© REUTERS / CARLOS GARCIA RAWLINS

Science

China baut geheimnisvolles Atomkraftwerk für Mond und Mars

China entwickelt einen leistungsstarken Atomreaktor für seine Mond- und Marsmissionen. Er soll ein Megawatt an kontinuierlich elektrischer Leistung liefern und ist damit um ein vielfaches leistungsstärker als vergleichbare Projekte der NASA und ESA.

Das chinesische Projekt wurde bereits 2019 mit Mitteln der Zentralregierung ins Leben gerufen, wie die South China Morning Post (SCMP) berichtet. Technische Details und Startdatum wurde nicht bekannt gegeben. Jedoch bestätigten zwei Wissenschaftler*innen, die an dem Projekt beteiligt sind, die Pläne gegenüber der SCMP. Demnach wurde das technische Design für einen Prototypen bereits finalisiert. Auch habe man bereits mit dem Bau einiger Komponenten dafür begonnen. 

Große Herausforderung

Das Projekt ist eine große technische Herausforderung. Das einzige bekannte radioaktive Gerät, das China jemals ins All brachte, war eine Radionuklidbatterie im Rahmen der Mission des Mond-Rovers Jadehase 2 (Yutu 2).

Sobald umfangreichere bewohnte Siedlungen auf Mond oder Mars Realität werden, werden andere Energiequellen wie chemische Brennstoffe oder Solar nicht mehr ausreichen. „Atomkraft ist die hoffnungsvollste Lösung. Andere Nationen haben ehrgeizige Projekte gestartet. China kann es sich nicht leisten, dieses Rennen zu verlieren“, sagte ein Forscher der chinesischen Akademie der Wissenschaften zur SCMP, der namentlich nicht genannt werden wollte. 

Risiken

Chinas Bemühungen um nukleare Energiequellen für das Weltall sind äußerst geheimnisumwittert. Ein Grund dafür ist, dass es so auch keine Vorschriften oder Gesetze geben muss, wie man bei einem Unfall reagieren soll, schreibt die SCMP. 

Eines der größten Risiken bei Atomkraftwerken für Weltallmissionen ist es, das radioaktive Material sicher ins Weltall zu bringen. Ein Zwischenfall beim Start, bei dem das Raumschiff beschädigt oder gar zerstört wird, hätte potenziell katastrophale Folgen für die Erde. 

Vergleichbare Projekte

Die US-Weltraumbehörde will bis 2030 einen Reaktor mit 40 Kilowatt auf dem Mond errichten. Erst kürzlich ist eine entsprechende Ausschreibung gestartet. Die ESA will im Rahmen des Projekts Democritos ein Atomkraftwerk mit einer Leistung von 200 Kilowatt entwickeln. Russland hat sogar angekündigt, vor 2030 ein Raumschiff mit TEM, einem Kernreaktor mit einem Megawatt ins All zu schicken.

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