Studie verrät, wer in der Corona-Panik Klopapier gehamstert hat
Viele haben die absurde Situation miterlebt. Nach der Ankündigung des Lockdowns wurden die Supermärkte gestürmt. Das gefragteste Pandemie-Gut: Klopapier.
Hamsterkäufe sorgten dafür, dass die Regale leeren waren. Wucherer versuchten sogar Toilettenpapier zu absurd hohen Preisen zu verkaufen.
Forscher haben nun für Europa und die USA untersucht, welche Persönlichkeitsprofile die Klopapier-Hamsterkäufer haben. Die Ergebnisse wurden in einer Studie veröffentlicht.
3 Persönlichkeitstypen
Für die Studie wurden über 1.000 Erwachsene in 35 Ländern befragt. Anhand der Antworten wurde berechnet, wer die Tendenz zum Klopapier-Horten hat. Die Studie erkannte dabei 3 Haupttypen von Personen.
Der offensichtlichste Faktor ist, dass Personen, die COVID-19 als eine größere Gefahr sehen als andere, zum Klopapier-Hamsterverkauf neigen. Da Toilettenpapier in der Pandemie aber weder Jobs sichert noch Leben rettet, gehen die Forscher davon aus, dass es für diese Menschen ein rein subjektives Symbol für Sicherheit war.
Ebenfalls mehr geneigt Klopapier in großen Mengen zu kaufen, waren emotionale Personen. Dazu gehören eine höhere Neigung zu Angst und Sorgen, aber auch Empathie und sentimentale Verbundenheit zu anderen. Damit widerspricht diese Studie früheren Untersuchungen, in denen Hamsterkäufern egoistische Neigungen zugewiesen wurden.
Die dritte Art von Persönlichkeiten, die Klopapier gehamstert hat: gewissenhaft, pflichtbewusst. Dies widerlegt eine Theorie, wonach diese Art von Personen nicht zu Panikkäufen neigt, weil sie mehr Selbstkontrolle hat.
Ältere kaufen mehr Klopapier
Die Studie hat auch gezeigt, dass ältere Personen mehr Klopapier gekauft haben. Hier haben die Forscher 2 Faktoren ausgemacht. Ältere Personen gehören zur Risikogruppe, weshalb es wahrscheinlicher ist, dass sie sich in Quarantäne begeben müssen. Außerdem wurden in einigen Ländern ältere Personen gebeten, sich mit Beginn der Lockdown-Maßnahmen so wenig wie möglich außerhalb ihres Zuhauses aufzuhalten. In beiden Fällen mussten also Vorräte angelegt werden.
Außerdem haben Menschen in den USA mehr Klopapier auf einmal gekauft, sind dafür aber seltener Toilettenpapier-Shopping gegangen als Europäer. Auch das hat laut den Studienautoren eine logische Erklärung: In den USA sind die Packungen größer. Während bei uns meist 10 Rollen Klopapier in einer Packung sind, sind es in den USA 36.
Künstliche Knappheit verhindern
Die Autoren sehen die Studie als Anregung, um weiter in diese Richtung zu forschen. So könnte man etwa die Unterschiede im Hamsterkaufverhalten zwischen Stadt- und Landbewohnern untersuchen. Interessant sei auch zu untersuchen, wer sich nicht an den Hamsterkäufen beteiligt hat und was die Gründe dafür sind.
Mit solchen Erkenntnissen kann die Kommunikation von Behörden und Organisationen in Krisen optimiert werden. Wenn die Persönlichkeitstypen der Hamsterkäufer gezielter angesprochen werden, könnten sie zur Vernunft kommen. Eine künstliche Knappheit, wie es sie jetzt gegeben hat, könnte so verhindert werden.