Science

Supervulkan bei Neapel könnte sich auf Ausbruch vorbereiten

Mehr als 1,5 Millionen Menschen leben auf oder in unmittelbarer Nähe eines Supervulkans in Italien, den Phlegräischen Feldern. Eine Studie von italienischen, britischen und Schweizer Forschern zeigt, dass sich das vulkanische Gebiet bei Neapel auf einen nächsten Ausbruch vorbereiten könnte - der allerdings nicht unmittelbar bevorstehen muss. Davon berichten sie im Fachblatt "Science Advances". Zwei massive Ausbrüche und mehrere kleine Eruptionen während der vergangenen 60.000 Jahre sind Zeugen, dass das Gebiet vulkanisch sehr aktiv ist. Bei der bisher letzten Eruption im Jahr 1538 entstand ein neuer Berg, der Monte Nuovo.

Anhand von Gesteinsuntersuchungen und Modellrechnungen haben die Forscher um Francesca Forni von der ETH Zürich untersucht, wie sich das Magma der Phlegräischen Felder langfristig entwickelt. Wie sie im Fachartikel schreiben, ähneln die Eigenschaften des Magmas, das beim Ausbruch 1538 zutage trat, denjenigen in der Zeit vor und zu Beginn der zwei massiven Eruptionen vor rund 39.000 und vor 15.000 Jahren. Bei diesen Supereruptionen entleerten sich oberflächennahe Magmakammern so stark, dass sie einstürzten und kesselartige Vertiefungen (Caldera) hinterließen. Diese Caldera-bildenden Eruptionen verlaufen laut den Forschenden in jahrtausendelangen Zyklen, während derer sich die Eigenschaften des Magmas ändern, unter anderem der Wassergehalt und die Kristallbildung.

Möglicher Magmastau

Die Caldera-Phase, in welcher die Eruption und Kesselbildung stattfinden, wird demnach von einer Post-Caldera-Phase abgelöst, in der es zu regelmäßigen kleinen Ausbrüchen kommt. Schließlich geht diese wieder in eine Prä-Caldera-Phase, in der Eruptionen seltener sind und diese Ausbrüche eher wasserreiches, kristallarmes und weniger heißes Magma zutage förderte.

Wie Forni und ihre Kollegen berichten, hatte auch das Material der Monte Nuevo-Eruption ähnliche Eigenschaften. Dies könnte also darauf hinweisen, dass sich die Phlegräischen Felder in einer neuen Prä-Caldera-Phase befinden und sich Magma wieder in Oberflächen-näheren Kammern aufstaut. Dies könne möglicherweise - an einem nicht näher bestimmten Punkt in der Zukunft, zu einer neuen großen Caldera-bildenden Eruption führen, schreiben die Forscher.

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