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Apps

Die besten Radio-Apps für iOS und Android

Was das Alter angeht könnte man die Technologie hinter dem Radio getrost der Steinzeit zuordnen. Hörfunk und die dazu gehörige Technologie haben ihre ersten Schritte noch Anfang des letzten Jahrhunderts erlebt. Und trotzdem ist die Technologie im Gegensatz zu anderen Erfindungen, die mit der Zeit von neuerer Technik ersetzt wurden und von der Bildfläche verschwanden, immer noch omnipräsent in unserem Alltag.

Auch im Jahr 2018 kann der Hörfunk in Österreich mit guten Einschaltquoten aufwarten. Die Empfangswege haben sich aber mit der Zeit sehr wohl geändert. Während früher alles mit dem klassischen Radio bzw. Weltempfänger gehört wurde, hat sich die Empfangsart heutzutage von UKW und Co. Richtung Internet verlagert. Dank unzähliger Webseiten und vor allem Apps kann ich heute sämtliche Sender dieser Welt ohne großen Aufwand anhören. Während sich viele dieser Apps doch relativ stark ähneln, findet sich immer wieder das ein oder andere Feature, mit dem sich die Entwickler von der Konkurrenz abheben.

TuneIn Radio

Was den Umfang angeht gibt es kaum eine größere App als TuneIn. Die bekannte Anwendung punktet neben dem eigentlichen Hörangebot vor allem mit den vielen Zusatzfunktionen und der Bedienung. Aufgeteilt in vier einzelne Reiter, kommen hier nicht sonderlich viele Fragen auf. Während sich auf der Startseite vor allem die bisher gehörten Programme sowie Verweise auf andere Programme, wie etwa Exklusiv-Services finden, spielt in der Unterabteilung „Durchstöbern“ im wahrsten Sinne des Wortes die Musik. Die vorhandenen Sender lassen sich hier nach verschiedensten Sortierungen und Kategorien durchforsten.

Ob nun nach Land, Bundesland oder Genre sortiert, es findet sich fast alles, was on- und offline funkt. Erstelle ich mir einen Account bei TuneIn, werden sämtliche Radio-Sender, ob nun zuletzt gehört oder in meinen Favoriten, synchronisiert und sind von überall abrufbar. So kann beispielsweise über ein anderes Smartphone, aber auch über Amazons Echo, Google Home, Sonos-Geräte und viele andere Smart-Speaker der gesamte Account ohne großen Aufwand abgerufen werden. Wer bei TuneIn ohne Werbung unterwegs sein und Live-Übertragung von Sport-Events aus der ganzen Welt mitverfolgen möchte, muss aber mit einem saftigen Aufpreis leben. Satte 9,99 Euro lässt sich TuneIn das Premium-Abo im Monat kosten.

TuneIn Radio ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.
 

Radio.at

Ebenfalls eine feste große in Sachen Radio-Apps ist die Anwendung Radio.at. Die vom Hamburger Unternehmen radio.net entwickelte App kümmert sich ausschließlich um den Empfang von Radioprogrammen aus der ganzen Welt. Wie bei TuneIn ist die App auch hier sehr einfach gestaltet, was eine schnelle und unkomplizierte Bedienung ermöglicht. Unterteilt in „Home“, „Favoriten“, „Discover“ und „Suche“, finde ich mich auch hier sofort zurecht.

Im Startbildschirm werden dabei gleich die angesagtesten Stationen in der Umgebung angezeigt, was die Auswahl des Radiosenders in vielen Fällen sicherlich beschleunigt. Neben allerlei Genre-Sendern listet Radio.at unter anderem auch spezielle Mood-Sender, die allesamt auf eine Stimmung ausgelegt sind. Innerhalb der Favoriten kann ich sämtliche meiner Lieblingssender hinterlegen, was einen schnellen Abruf ermöglicht. Außerdem bietet die App auch noch eine Unterabteilung für Podcasts und Songs an, die ebenfalls als Favoriten abgelegt werden können. Ebendiese Songs gehören zu einem der interessantesten Features der App. Während Radiohören eigentlich davon lebt, dass die Musik nicht selbst gewählt wird, kann ich hier via Suchfunktion gezielt nach Songs suchen.

Radio.at durchsucht dann sämtliche Stationen und listet mir jene auf, die gerade den Song oder Künstler meiner Wahl spielen. Über den Reiter „Discover“ können die Inhalte der App zusätzlich über unzählige weiter Kategorien durchsucht werden. Ob nun Top 100, Kultur, Nachrichten oder Fremdsprachen, gefühlt konnte ich jede Kategorie finden.

Radio.at ist kostenlos für iOS und Android erhältlich. Die Prime-Variante ohne Werbeeinblendungen ist für 5,99 Euro (iOS / Android) erhältlich.

Audials Radio Player

Design- und auch funktionstechnisch interessant ist die App von Audials. Mit knapp 73 Megabyte Größe gehört sie zwar nicht zu den schlankesten Anwendungen, macht dies aber mit dem ein oder anderen spannenden Tool wett. Nach dem Start der App bemerke ich zuallererst, dass Audials auf ein Design setzt, dass sich deutlich von der Konkurrenz abhebt. Während bei anderen Radio-Apps zumeist vier Reiter am unteren Bildschirmrand zu finden sind, sammelt Audials alles in einer übersichtlichen Startseite.

Mit den Unterteilungen „Radio“, „Podcast“ und „Meine Musik“ gibt es dabei kaum Möglichkeiten, die Übersicht zu verlieren. Möchte ich meinen Lieblingssender starten, tippe ich einfach auf „Radio“ und gehe entweder direkt in die Suche oder stöbere in den unzähligen Listen. Nicht nur die Sender, auch Künstler werden dabei nach Abrufen gelistet. Über den Menüpunkt „Top-Künstler“ erhalte ich eine Liste mit den meistgesuchtesten Interpreten. Die Anwendung listet dabei zu jedem Namen sämtliche Stationen, die beispielsweise gerade Songs von Michael Jackson, Queen oder Ed Sheeran spielen. Natürlich kann auch per Hand nach den eigenen Künstlern der Wahl gesucht werden. Was Audials etwas von anderen Radio-Apps abhebt ist der Fokus auf die Aufnahmefunktionen.

Während die Aufnahme von ganzen Sendern in einer Ton-Spur unter anderem auch von TuneIn angeboten wird, bietet Audials die Aufnahme von einzelnen Songs inklusive automatischer Aufteilung und Benennung an. Lasse ich den Radio-Sender im Hintergrund laufen, werden sämtliche Songs mit Interpret, Titel und Aufnahmedatum gespeichert und in der App unter „Meine Musik“ abgelegt. Die gespeicherten Titel kann ich dann jederzeit wieder abrufen und auch offline hören. Mithilfe des Auto-Modus kann die ganze App dazu noch in einem größeren Format dargestellt werden, was einen Senderwechsel ohne große Ablenkung ermöglicht.

Audials ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.
 

On-Board Radio

Früher noch Standartausstattung, sucht man heutzutage ein On-Board Radio oftmals vergebens. Gerade bei älteren Geräten, noch aus der Prä-Smartphone Zeit, genügte es meistens Kopfhörer anzustecken und die ins Betriebssystem integrierte Applikation zu starten. Der Empfang lief dabei ganz ohne Internet über UKW ab. Seit das Smartphone sich etabliert hat, ist diese integrierte Funktion aber zusehends verschwunden. Zwar findet sich bei Geräten aus den unteren Preisregion oft noch die Radio-Funktionalität. Im Premium-Segment von Apple, Samsung und Konsorten ist ein On-Board Radio aber immer öfters reine Glückssache.

Dass dieses aber sehr wohl benötigt wird, wurde zuletzt durch Hurricane Marie in Puerto Rico sichtbar. Aufgrund des Zusammenbruches des Mobilfunknetzes waren viele Menschen zwar mit Smartphone ausgestattet, konnten sich aber nur schwer auf dem Laufenden halten. Die Seite inside-handy listet dazu einige Hersteller bzw. Modelle, die über ein UKW-Radio verfügen bzw. den dafür verantwortlichen Chip auch zur Nutzung freigeben. Darunter finden sich Modelle wie das Huawei P20 Lite, Samsungs Galaxy A5 oder das LG G6. Auch die nachträgliche Freischaltung ist in manchen Fällen möglich, erfordert aber das Aufspielen von Custom-ROMs oder Rooting. Da vielen Nutzern der Aufwand dafür zu groß ist, bleiben die Geräte deshalb meistens ohne On-Board Radio.

Fazit

Trotz des Alters ist das Radio auch heutzutage nicht wegzudenken. Dank der Verlagerung ins Internet erfreuen sich echte Radiostationen genauso wie reine Internetradios weiterhin großer Beliebtheit. Dank der weltweiten Verfügbarkeit und interessanter Zusatzfeatures wie etwa Aufnahmefunktionen, gehören Radio-Apps zurecht zu den meistgeladenen Apps.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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