Operation Helix
Operation Helix
© Blanvalet Verlag

Entscheidungsthriller

Operation Helix: Buch-App von Marc Elsberg

„Oh mein Gott.. Die sind tot, fürchte ich!“ begrüßt einen Phil, sobald man die App von „Operation Helix“ startet, und schon ist man mittendrin im Geschehen. Als nächstes wird vom Nutzer erwartet, direkt zu reagieren. Die App, die es für 2,99 Euro als iOS- und Android-Version gibt, enthält ein sogenanntes „Entscheidungsbuch“, wie man es aus den 1990er-Jahren kennt – nur in digitale Form gebracht.

Die Texte stammen dabei vom Bestseller-Autor Marc Elsberg und basieren auf dem Plot von „Helix(hier geht es zum futurezone-Interview), seinem jüngsten Thriller. Bei der Geschichte in der App geht es um eine abgeschirmte Forschungseinrichtung, in der das Verhalten von Kindern studiert wird, die genmanipuliert worden sind. Doch plötzlich gerät alles aus dem Ruder und Phil gerät ins Lebensgefahr – als App-Nutzer ist man praktisch live dabei.

Die Texte erscheinen dabei im Stil eines Messengers – und als Nutzer hat man meistens die Auswahl zwischen zwei Optionen, die die Handlung weiterbringen. Trifft man jedoch die falsche Entscheidung, so ist man relativ rasch – nach maximal 30 Minuten – bereits am Ende angelangt und muss noch einmal zu einem früheren Handlungsstrang zurückspringen.

Kurztest

Die futurezone hat die App kurz ausprobiert. Positiv anzumerken ist, dass die Form der Kommunikation sehr modern ist und die Interaktion mit dem Leser bzw. App-Nutzer den Verlauf beeinflusst. Eine derartige Entscheidungs-Story ist mutig und zeitgemäß (auch wenn die Original-Idee bereits aus den 1990ern stammt).

Etwas störend hingegen sind die „Wartezeiten“ zwischen den einzelnen Nachrichten. Da die Kommunikation zwischen der Hauptfigur Phil und dem App-Nutzer praktisch in gefühlter Echtzeit ablaufen soll, sind Pausen, wenn sich die Hauptfigur etwa im Schrank versteckt, zwar logisch, sind aber im Lese- und Spielfluss eher hinderlich. Das rasche Ende, wenn man den falschen Spielverlauf folgt, ist ebenfalls enttäuschend. Anders als bei Spielen, bei denen man als Nutzer genauso immer wieder dieselben Schritte machen muss, ist das erneute Lesen des Plots bis zum Treffen der vermeintlich falschen Entscheidung eher ein wenig langweilig.

Fazit

Für Fans von Marc Elsberg ist die App ein netter Zeitvertreib bis zum nächsten Thriller. Alle anderen sollten hingegen „Helix“ lesen.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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