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Stopp-Corona-App: "Nur so wird Contact-Tracing sichergestellt"

Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) und Bundesrettungskommandant Gerry Foitik haben in einer Pressekonferenz erneut für die Nutzung der Stopp-Corona-App geworben. Heruntergeladen wurde die App bisher nur etwa 1,2 Millionen Mal, hier sieht Foitik Verbesserungsbedarf.

Zum Vergleich: Die seit September verfügbare finnische App (Koronavilkku) wurde bereits 2,5 Millionen Mal heruntergeladen, bei einer Einwohnerzahl von 5,5 Millionen Menschen. Dort seien die Infektionszahlen deutlich geringer als in Österreich, was Foitik auch dem Erfolg dieser App zuschreibt. 

2.500 Rote Warnungen

Mit der österreichischen Stopp-Corona-App wurden seit der Einführung der App 2.500 Corona-Infektionen (rote Warnungen) gemeldet. Laut Foitik seien die Zahlen vor allem in den vergangenen Wochen gestiegen. 3.058 gelbe Warnungen, also Verdachtsfälle, wurden gemeldet. Zudem wurden 1.200 grüne Meldungen, also Entwarnungen, versendet.  

"Wir haben in der vergangenen Woche eine deutliche Steigerung um 30 Prozent bei der Belegung der Intensivbetten verzeichnet. Die Prognose sagt voraus, dass hier zwischen 20. und 27 November ein Plateau erreicht wird", warnt Anschober. Zudem rechne man mit durchschnittlich 7.000 Neuinfektionen in der kommenden Woche. 

Kontaktpersonenmanagement nur mit App möglich

Das belaste nicht nur das Pflegepersonal, sondern bringe auch das Kontaktpersonenmanagement an seine Grenzen. Das bestätigte auch ÖÄK Präsident Thomas Szekeres: "Nur durch die App ist sichergestellt, dass das Contact-Tracing auch funktioniert. Alles andere kann nicht funktionieren bei so hohen Zahlen, so viel Personal können wir nicht einstellen".

Man solle jede Möglichkeit nutzen, andere Menschen frühzeitig über eine Infektion in Kenntnis zu setzen und dafür sei die Stopp-Corona-App geeignet. So können sich auch Menschen ohne Symptome in Quarantäne begeben, die nicht merken, dass sie infiziert sind. Einen verpflichtenden Download schließt Anschober aber weiterhin aus: "Es bleibt eine freiwillige Angelegenheit".

Eine Million Euro Förderung

Für die App stehen laut Anschober knapp 1 Million Euro an Gesamtförderung vom Land zur Verfügung. Das inkludiert auch die Weiterentwicklung, die bisher stagniert. Eigentlich sollte die App Ende Oktober mit mindestens 6 anderen europäischen Apps kompatibel sein. Dieser Termin hat sich nun nach hinten verschoben. Laut Foitik soll die Europäische Kommission die Funktion am 14. Dezember verfügbar machen. 

Noch mal zu Erinnerung: Die App speichert anonym einen Schlüssel, wenn man länger als 15 Minuten mit einer Person in Kontakt tritt. Wer über die App eine Infektion meldet, sendet diese Information anonym an all diese gespeicherten Kontakte der vergangenen 48 Stunden. Diese Personen sind angehalten, sich in Quarantäne zu begeben und die Gesundheitsnummer 1450 anzurufen, auch wenn sie keine Symptome haben.

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Franziska Bechtold

frau_grete

Liebt virtuelle Spielewelten, Gadgets, Wissenschaft und den Weltraum. Solange sie nicht selbst ins Weltall kann, flüchtet sie eben in Science Fiction.

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