Is he going to call me?
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YouTube ohne Werbung: Aus für App Vanced

Um YouTube werbefrei zu sehen, benötigt man eigentlich YouTube Premium. Das kostet 12 Euro im Monat.

Die App Vanced erlaubt User*innen, YouTube auch ohne Premium-Abo werbefrei zu konsumieren. Damit ist es jetzt Schluss.

Wie die Macher der App auf Twitter schreiben, wird Vanced eingestellt. Die Download-Links werden in den nächsten Tagen von der Website entfernt. „Wir wissen, das ist nicht, was ihr hören wollt, aber das ist etwas, was wir tun müssen.“

Im Telegram-Channel und auf Reddit bestätigen die Entwickler zudem, was sich die meisten User*innen gedacht haben: „Wir müssen es wegen rechtlicher Gründe tun.“ Details dazu werden aber nicht genannt. Vermutlich hat Google eine Unterlassungserklärung zugesandt. Würde die App weiter angeboten werden, würde Google Klage einreichen.

Vorsicht vor Trittbrettfahrern

Vanced konnte als Sideload (apk-Datei) von der Website für Android-Smartphones heruntergeladen werden. Es gab auch Versionen für iOS und PC, allerdings mit weniger Funktionsumfang. Nicht zu verwechseln ist Vanced mit der App „Vanced Tube“ aus dem Play Store – das ist ein Trittbrettfahrer.

Vanced basierte auf der YouTube-App. Es konnte Werbung vor und während der Videos beseitigen und Sponsor-Nachrichten überspringen, die die Macher der Videos selbst integriert haben. Werbung im Home-Bildschirm bzw. Promotion für Filme oder Fernsehsendungen, konnten ebenfalls entfernt werden. Auch war es möglich, den Like-Zähler wieder zu aktivieren.

Laut Vanced wird die bereits installierte App vermutlich noch eine Weile funktionieren, möglicherweise bis zu 2 Jahre. Ob Google hier versuchen wird technische Änderungen vorzunehmen, die die Vanced-App aussperrt, ist nicht bekannt.

Diskussion über Werbeblocker im Internet

Vanced und ähnliche Apps werden immer wieder diskutiert und sind ähnlich umstritten, wie Adblocker. Ersteller*innen von Inhalten argumentieren, dass ihnen dadurch Einnahmen entgehen. Im Falle von YouTube wird oft das Gegenargument vorgebracht, dass ohnehin Google den Großteil der Werbeeinnahmen bekommt und nur ein kleiner Teil an die Macher*innen der Videos weitergegeben wird.

Vanced hat dieses moralische Dilemma für sich so gelöst, indem die User*innen eine Liste mit Channels erstellen konnten, für die die Sponsor-Nachrichten nicht geblockt werden.

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