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16 Millionen Euro für nachhaltiges Wiener Start-up refurbed

Der Wiener Internet-Marktplatz refurbed hat von internationalen Investoren 15,6 Mio. Euro erhalten. Dies ist die zweithöchste Start-up-Finanzierung des Jahres in Österreich. Das Geld soll in die Expansion in Europa und in Werbung sowie Marketing gesteckt werden, sagte refurbed-Mitgründer Peter Windischhofer zur APA.

Über refurbed können generalüberholte Smartphones, Laptops, Tablets und andere technische Produkte mit hohen Preisnachlässen zum Originalpreis gekauft werden. Die Garantie beläuft sich auf 1 bis 3 Jahre. "Wir wollen das Amazon für refurbished Produkte werden", sagte Windischhofer. Bisher ist das Start-up in Österreich, Deutschland, Italien und Polen aktiv, für heuer wird ein Start in Großbritannien und Niederlande angedacht.

Smartphone besonders beliebt

Rund 80 Partnerbetriebe von refurbed überholen die Produkte und stellen die Garantie aus, refurbed verlangt pro vermittelten Kauf eine Provision von fünf bis zehn Prozent. Am beliebtesten sind im Schnitt 2 Jahre alte Smartphones. Produkthersteller und Internethändler wie Amazon wären nicht sonderlich am Geschäft mit generalüberholten Produkten interessant, weil es den Verkauf von neuen Produkten bremse, so Windischhofer.

Zu den neuen Geldgebern von refurbed zählen die finnischen Evli Growth Partners, Almaz, Bonsai Partners, All Iron Ventures und FJ Labs. Die bestehenden Investoren Klaus Hofbauer und Inventure Partners zogen bei der 16 Mio. Euro-Finanzierungsrunde mit. Die Gründer halten nach eigenen Angaben noch über 50 Prozent der Anteile. Das Start-up beschäftigt derzeit 80 Mitarbeiter, zum Großteil in Wien.

"Extrem umsatzstark"

Die Ausbreitung des Coronavirus hat sich bisher positiv auf die Umsätze des refurbed-Marktplatzes ausgewirkt. Die letzten Tage seien "extrem umsatzstark" gewesen, so der refurbed-Mitgründer. Wenn die Geschäfte geschlossen haben, werde mehr online bestellt. Pläne der Regierung könnten auch das Geschäft in den nächsten Jahren zusätzlich ankurbeln. Das türkis-grüne Regierungsprogramm 2020-2024 sieht eine steuerliche Begünstigung für kleine Reparaturdienstleistungen vor. Wann dies umgesetzt wird, ist derzeit noch offen.

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