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AT&S investiert 120 Millionen Euro in Standort Leoben

Der steirische Leiterplattenhersteller AT&S investiert in seinen Standort Leoben-Hinterberg. In den kommenden vier Jahren soll eine Gesamtsumme von 120 Millionen Euro fließen, wie am Montag bei einer Pressekonferenz bekannt gegeben wurde. Bis zu 25 Prozent der Summe werden im Rahmen des EU-Programms “IPCEI on Microelectronics” gefördert.

20 Millionen gehen dabei in den Bereich Forschung und Entwicklung, 100 Millionen Euro in Maschinen und Prozesse. 200 zusätzliche Mitarbeiter sollen bis 2023 eingestellt werden, gesucht werden alle Fachrichtungen aus der Ingenieurtechnik, wie es heißt. Außerdem sei auf dem Gelände ein kleiner Anbau geplant. Aktuell sind knapp 1000 Mitarbeiter in Leoben beschäftigt.

Förderungen

In einem ersten Investitionsschub sollen bis Februar 2021 etwa 44 Millionen Euro investiert werden. “Es ist ein guter Tag, in Zeiten der Wirtschaftskrise auch über Investitionen sprechen zu können”, sagte AT&S-Chef Andreas Gerstenmayer am Montag.

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und AT&S-CEO Andreas Gerstenmayer

Laut Gerstenmayer, dessen Vertrag erst kürzlich um fünf Jahre verlängert wurde, seien IC-Substrate weiterhin das “Kernelement der Unternehmensstrategie”. Die Technologie verbindet Leiterplatten und Mikrochips auf eine Art und Weise, durch die große Datenmengen und hohe Leistung ermöglicht werden. IC-Substrate fungieren als “Übersetzer” von Nano- auf Mikrostrukturen, wie Gerstenmayer erklärte. Das Unternehmen ist 2013 mit seinem Werk in Chongqing in die Technologie eingestiegen und heute einer der Weltmarktführer.

IC-Cores

In Leoben werden dazu sogenannte IC-Cores gebaut. Pro Jahr werden aktuell 225.000 dieser Panels produziert - das entspricht einer Fläche von 8 Fußballfeldern. Die Zahl soll nach dem Upgrade auf 340.000 Panels steigen, wie es heißt. Geliefert werden diese Cores dann für die weitere Fertigung nach China. “Wir sind die einzige Hersteller, der Cores aus Europa nach China zuliefert”, sagte AT&S-COO Heinz Moitzi.

Die Kooperation zwischen den Standorten sei laut Gerstenmayer zentral für das Bestehen des Unternehmens. “Ohne Österreich gäbe es den Standort in China nicht, aber ohne China gäbe es auch die österreichischen Standorte nicht mehr."

Produktion in Europa

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck sprach von einem "gewaltigen Schritt" und zeigt sich besonders erfreut darüber, dass die Produktion in Europa ausgebaut wird.

In den vergangenen Jahren habe man in der Europäischen Union oft nicht erkannt, dass es neben Forschung und Entwicklung auch Produktion in Europa brauche, so Schramböck. “Eine innovative Produktion führt zu Forschung und Entwicklung und Forschung und Entwicklung führt zu einem fortschrittlichen Innovationsprozess." Die Investition zeige, dass sich Innovation rentiere und Unternehmen krisensicher mache. Dadurch könne die EU auch die Abhängigkeit von anderen Kontinenten reduzieren.

In Leoben werden unter anderem High-End-Komponenten für Fahrerassistenzssysteme sowie für die Luftfahrt gefertigt, wie Gerstenmayer erklärte. Insgesamt verfügt AT&S über sechs Standorte in Österreich, Indien, China und Korea mit ingesamt rund 10.000 Mitarbeitern. 1400 davon arbeiten hierzulande an den beiden Österreich-Standorten Leoben und Fehring.

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Thomas Prenner

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Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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