Chipmangel: Vorsicht vor minderwertigen Halbleiterbausteinen
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Seit einigen Monaten gibt es einen weltweiten Engpass bei Mikrochips. Mikrochips sind in fast allen technischen Geräten verbaut, von der Waschmaschine, dem Smartphone, bis hin zu Autos. Es ist ein Überbegriff für alle möglichen Arten von integrierten Schaltkreisen.
Dieser Mangel hat bereits zu einem kompletten Stillstand mancher Produktionslinien gesorgt, vor allem in der Autobranche mussten auch Mitarbeiter*innen in Österreich deshalb in Kurzarbeit geschickt werden. Doch nun droht anderes Ungemach: Viele Betrüger*innen wittern ein lukratives Geschäft mit Chips und bieten mangelhafte und minderwertige Halbleiterbausteine an, wie heise.de berichtet.
Gefahr von neu aufbereitetem Elektroschrott
Besonders kleinere Betriebe, die nicht direkt bei den Chipfertigern bestellen, könnten auf die Betrugsversuche jetzt reinfallen. Ihre Entscheidung: Entweder sie legen ihre Produktion still, oder sie arbeiten mit Komponenten aus dubiosen Quellen. Laut Michael Pecht, Professor für Maschinenbau an der Universität von Maryland, gebe es bei manchen dieser Firmen kein Bewusstsein dafür, dass die Qualität bei Halbleiterbausteinen enorm wichtig ist.
Werden Chips aus dubiosen Quellen eingesetzt, bedeutet dies, dass diese meistens vorher nicht ausführlich getestet oder für bestimmte Produkte zertifiziert worden sind. Das wiederum kann am Ende massive Auswirkungen haben auf die Endprodukte, weil die Chips schneller verschleißen und die Produkte viel früher ausfallen und kaputt werden.
Betrüger*innen würden Elektroschrott neu aufbereiten und diesen als „neu“ verkaufen, heißt es im heise.de-Bericht. So würden etwa alte Kondensatoren mit einer neuen Aufschrift versehen. Unternehmen sollten daher auf gar keinen auf derartige Produkte zurückgreifen. Die Chipkrise wird allerdings noch andauern: Die Marktforscher von Gartner rechnen damit, dass sich die Engpässe erst im zweiten Quartal 2022 auf ein normales Niveau einpendeln werden.
Kommentare