Der UltraCluster wird aus einer gewaltigen Menge solcher Trainium2-Server bestehen

Der UltraCluster wird aus einer gewaltigen Menge solcher Trainium2-Server bestehen

© Amazon

B2B

Amazons neuer Supercomputer soll die Marktmacht von Nvidia brechen

Wer etwas mit KI machen will, kommt derzeit kaum an Nvidia vorbei. Das US-Unternehmen hat über 70 Prozent Marktanteil bei KI-Chips, die zum Trainieren von KI-Modellen benötigt werden.

Das will Amazon ändern. Deshalb wurde für den Cloud-Service AWS der UltraServer und UltraCluster vorgestellt.

Trainium2: Amazons eigener KI-Chip

Die Basis für beide bildet Trainium2. Das ist Amazons aktueller hauseigner KI-Chip. Dieser soll, verglichen mit GPU-basierten KI-Chips (wie die von Nvidia), eine 30 bis 40 Prozent bessere Preis-Leistung bieten. Gebaut werden die Chips von TSMC. Das taiwanische Unternehmen stellt auch die KI-Chips für Nvidia her.

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Ein Trainium2-Server besteht aus 16 Chips. Ein UltraServer verknüpft 4 normale Server, hat also die Leistung von 64 Trainium2-Chips. Laut Amazon bring das 83,2 Peak Petaflops, was ausreichend sein sollte, um selbst die größten KI-Modelle damit zu trainieren und darauf laufen zu lassen.

UltraServer

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Projekt Rainier

Eine Stufe darüber steht der UltraCluster, den Amazon derzeit zusammen mit Anthropic baut. Das KI-Unternehmen wurde von ehemaligen OpenAI-Mitarbeitern gegründet und steckt hinter dem Chatbot Claude, der ua. Amazons AWS-Kunden zur Verfügung steht und künftig Alexa neue Fähigkeiten verleihen soll.

Der UltraCluster hat den Projektnamen Rainier. Er soll das Trainieren von KI-Modellen mit Hunderttausenden Trainium2-Chips ermöglichen. Damit soll die 5-fache Menge an Exoflops erzielt werden, mit der üblicherweise große und anspruchsvolle KI-Modelle trainiert werden, wie etwa Claude. Wenn Rainier fertig ist, soll er laut Amazon der weltgrößte KI Computer-Cluster sein.

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Apple ist Kunde

Die UltraServer und der UltraCluster sollen im nächsten Jahr verfügbar sein. Amazon preist diese für Kunden an, die die Trainingszeit für ihr KI-Modell reduzieren wollen, um schneller damit auf dem Markt zu sein. Für normale Kunden würde ein Trainium2-Server reichen – dessen Nutzung eben bis zu 40 Prozent günstiger sein soll, als wenn Server mit Nvidia-KI-Chips genutzt werden. Ob diese Preisersparnis auch für den UltraServer und UltraCluster gilt, hat Amazon nicht spezifiziert.

Einen prominenten Kunden konnte Amazon schon gewinnen. Zukünftig will Apple die Trainium2-Chips nutzen. Meta, Microsoft und Google entwickeln eigene KI-Chips, um weniger abhängig von Nvidia zu sein. Von den 3 will nur Google seine KI-Chips zahlenden Kunden zur Verfügung zu stellen, etwa in der Form von Cloud-Diensten, wie Google Compute Engine.

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