A staff scientist of Living Cell Technologies (LCT) works at a laboratory in the LCT headquarters in Auckland in this undated picture obtained by Reuters on April 17, 2012. A New Zealand company plans to implant pig cells in the human brain in a clinical trial to treat Parkinson's disease and help improve movement and brain functions in patients. To match story PARKINSONS-PIG-CELLS/ REUTERS/Living Cell Technologies/Handout (NEW ZEALAND - Tags: HEALTH SCIENCE TECHNOLOGY) FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS. THIS IMAGE HAS BEEN SUPPLIED BY A THIRD PARTY. IT IS DISTRIBUTED, EXACTLY AS RECEIVED BY REUTERS, AS A SERVICE TO CLIENTS
A staff scientist of Living Cell Technologies (LCT) works at a laboratory in the LCT headquarters in Auckland in this undated picture obtained by Reuters on April 17, 2012. A New Zealand company plans to implant pig cells in the human brain in a clinical trial to treat Parkinson's disease and help improve movement and brain functions in patients. To match story PARKINSONS-PIG-CELLS/ REUTERS/Living Cell Technologies/Handout (NEW ZEALAND - Tags: HEALTH SCIENCE TECHNOLOGY) FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS. THIS IMAGE HAS BEEN SUPPLIED BY A THIRD PARTY. IT IS DISTRIBUTED, EXACTLY AS RECEIVED BY REUTERS, AS A SERVICE TO CLIENTS
© Reuters/HANDOUT

Big Data

Data Scientist: Der “sexiest” Job des 21. Jahrhunderts

Tagtäglich produzieren die Menschen im Schnitt 2,5 Quintillionen Bytes. Das entspricht 2,5 Exabytes oder rund 2,6 Millionen Terabytes – Tendenz steigend: Denn wie Wissenschafter des MIT berechnet haben, wird die jährliche, global produzierte Datenmenge bis 2020 um 2000 Prozent ansteigen.

Dass diese ungeheuren Datenmengen wertvolle Informationen beinhalten, liegt auf der Hand. Die Frage ist nur, wie aus dem teils unstrukturierten Datenhaufen nützliche Informationen herausgefiltert werden können. Data Scientists, oder Datenanalysten, wie sie auf Deutsch genannt werden, sollen mit Hilfe von Algorithmen aus dem vermeintlichen Datenmüll nützliche Informationen extrahieren.

Was in Europa bestenfalls erste Gehversuche unternimmt und noch in den Kinderschuhen steckt, hat sich in den USA bereits zu einem großen Trend entwickelt. Data Scientists sind heißbegehrte Spezialisten, die von zahlreichen Unternehmen umworben werden. Mit ihnen wird die Hoffnung verbunden, aus Big Data Ideen für neue Erkenntnisse, Innovationen und Geschäftsmodelle herauszufiltern sowie bestehende Produktionsprozesse zu rationalisieren und Risiken etwa für Erdbeben oder Epidemien vorherzusagen.

Ausbildung zum Data Scientist

Der Beruf des Data Scientist wurde vergangenes Jahr vom Harvard Business Review sogar als der “sexiest” Job des 21. Jahrhunderts bezeichnet. Mittlerweile sind einige US-amerikanische Universitäten auf diesen Zug aufgesprungen und bieten spezielle Lehrgänge mit dem Fokus Data Science an – allen voran in greifbarer Nähe des Silicon Valleys die Berkeley School of Information.

In Europa bietet etwa die Universität Konstanz seit dem Wintersemester 2013/2014 das Masterprogramm Data Analysis an. Außerdem können beim Frauenhofer-Institut in der Nähe von Köln oder bei der Data Science Academy in Karlsruhe Trainings für den Bereich Big Data besucht werden. Auch Online-Akademien wie openHPI, Coursera und Udacity haben den Trend erkannt und Kurse für Data Scientists zusammengestellt. Überdies hat die bereits erwähnte U.C. Berkeley auch ein Online-Master-Programm im Portfolio. Wer ein bisschen in die Materie hineinschnuppern möchte, findet bei udacity kostenlose Lernunterlagen für die Einführungskurse in Hadoop und MapReduce.

Der enorme Hunger nach Daten-Spezialisten kann aber von den erst kürzlich gestarteten Ausbildungslehrgängen bei weitem nicht gestillt werden. So hat eine Initiative der US-Regierung erst Mitte November verkündet, dass sie den Ausbildungskapazitäten und Universitätsprogrammen für Data Scientists mit gut 37 Millionen US-Dollar unter die Arme greifen wird.

Vielversprechender Markt

Eine ganze Reihe von Start-ups wie Metamarkets, ParAccel, Data Knight oder Kaggle haben sich diesem aussichtsreichen Thema angenommen und bieten “Data Science as Service”. Aber auch bereits etablierte Unternehmen bringen zur Bewältigung dieser Herkulesaufgabe immer mehr Datenanalyse-Tools auf den Markt.

Mitte dieses Jahres hat etwa HP eine Big-Data-Plattform für Unternehmen präsentiert. HAVEn, so die Bezeichnung dieser Plattform sammelt sämtliche anfallende Unternehmensdaten – egal ob von Sensoren, Maschinen, Content-Management-Systemen oder sozialen Netzwerken – und bereitet sie für Analysen auf.

Auch das österreichische Unternehmen Mindbreeze, bietet mit seinen semantischen Suchmaschinen ein Tool, mit dem große Datenmengen übersichtlich strukturiert und durchsucht werden können. Erst im September dieses Jahres wurde die Unternehmenssuchlösung Mindbreeze InSpire von der Jury des “Best in Big Data Awards” in der in der Kategorie “Innovativstes Big Data Tool” ins Finale gewählt.

Big Data nur ein Hype?

Abgesehen von einigen Ausnahmen ist das Trendthema in Österreich noch nicht wirklich angekommen. Denn laut einer aktuellen Umfrage von Computerwelt.at hält der Großteil der heimischen IT-Verantwortlichen Big Data für einen reinen Hype ohne reale Grundlage. In nur 21 Prozent der österreichischen Unternehmen gibt es bereits dementsprechende Initiativen. Ganze 75 Prozent der befragten IT-Manager gaben an auch für die kommenden Jahre keine Big-Data-Pläne zu haben. 35 Prozent sind der Meinung, dass es ihnen nichts bringt und mehr als die Hälfte der Befragten hat sich zu Big Data noch überhaupt keine Gedanken gemacht. Ob die heimischen IT-Leiter damit richtig liegen, oder ob sie durch Vernachlässigen dieses Themas im internationalen Wettbewerb zurückfallen, werden die kommenden Jahre zeigen.

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