Elisabeth Rettl und Jan Trionow (Mitte) auf Tour im Silicon Valley

Elisabeth Rettl und Jan Trionow (Mitte) auf Tour im Silicon Valley

© Drei Österreich

Drei Silicon Valley Tour

Drei richtet sich neu aus und sucht Impulse im Silicon Valley

Mit der Übernahme von Tele2 hat Drei auch seine Strategie geändert. Wie schon im vergangenen Herbst angekündigt will der Mobilfunker künftig zum stärkeren Player im Geschäftskundenbereich werden. “Dazu haben wir uns neu aufgestellt und sind jetzt nach Marktsegmenten organisiert”, sagt Drei-Österreichchef Jan Trionow bei einem Hintergrundgespräch in San Francisco.

Die Reise ins Silicon Valley hat das Unternehmen für einige seiner Business-Kunden im Rahmen einer Digitalisierungsoffensive organisiert und dazu auch gleich eine Gruppe von Journalisten eingeladen. Vorwiegendes Ziel: Sich von der technologischen Vorreiterregion inspirieren lassen und Inputs verschiedener großer wie kleiner Unternehmen aus dem Silicon Valley mit nach Hause nehmen.

Kern der neuen Drei-Ausrichtung ist das Zauberwort “Nähe”, wie Trionow betont. Um gegen den Konkurrenten A1 punkten zu können und sich als das Alternativangebot zu etablieren, setzt man auf ein besonderes Verhältnis zu den Business-Kunden. Daher will man nicht nur fokussierte Angebote schaffen, sondern sich auch regelmäßig auf Augenhöhe mit den Firmen begeben. Der Trip an die US-Westküste ist Teil dieser Strategie, die auch künftig mit Events für Unternehmen fortgesetzt werden soll. Auch in die Bundesländer wird Drei gehen und sich mit den Geschäftskunden austauschen.

Verschmelzung Tele2 mit Drei

Mit der Übernahme von Tele2 konnte Drei seinen Anteil am Festnetzmarkt, in dem die Geschäftskunden vorwiegend angesiedelt sind, von zuvor nur einem auf nunmehr 25 Prozent steigern. Die Zusammenlegung umfasst dabei nicht nur die gesellschaftliche Verschmelzung, die mit Ende April umgesetzt sein wird. Die Tele2-Mitarbeiter ziehen auch in das Drei-Headquarter um und es wird eine organisatorische Zusammenführung geben. Außerdem folgt ein Rebranding und es entstehen künftig nur noch gemeinsame Produkte. “Am 1. Mai startet der gemeinsame Vertrieb für Geschäftskunden”, sagt Elisabeth Rettl, die den Business-Bereich bei Drei leitet. Die Marke Tele2 wird schließlich komplett vom Markt verschwinden.

“Wir wollen für Neukunden in Zukunft die erste Wahl sein”, so Trionow. Dabei werde es natürlich auch um attraktive Preise gehen. Konkret will sich der Drei-Chef noch nicht dazu äußern, stellt aber in Aussicht: “Die Kunden können sich bessere Preise als bei A1 erwarten.”

Jim Grubb, Chief Technology Evangelist bei Cisco

IoT und Start-ups

Auf internationaler Ebene steht bei der 3Group das Internet der Dinge im Fokus. Dazu ist der Konzern im vergangenen Jahr auch eine Partnerschaft mit Cisco eingegangen - Businesskunden haben damit Zugang zur IoT-Plattform Cisco Jasper. Erste Pakete habe man bereits ausgeliefert, sagt Rettl.

Wie in fast allen Bereichen kommt auch Drei nicht um das Thema Start-ups herum. Abgesehen von den Impulsen, die sich das Unternehmen auf der Silicon Valley Tour holt, stehen auch Kooperationen mit Start-ups zur Diskussion, um Innovationsprozesse voranzutreiben, wie Trionow bestätigt. Nicht geplant seien derzeit jedoch Accelerators oder eigene Inkubatoren.

Über Horizons Ventures hat man bei Drei auch einen direkten Draht zu vielversprechenden, innovativen Unternehmen. Horizons wurde von Li Ka-shing gegründet, der gleichzeitig Vorstandsvorsitzender der Hutchison-Gruppe, dem Mutterkonzern von Drei, ist. In der Vergangenheit investierte die Venture-Capital-Firma beispielsweise bei Siri, Spotify Slack und auch Facebook. Zu den jüngeren, vielversprechenden Investments zählt eine Sieben-Millionen-Dollar Finanzspritze für Nanoport, ein auf Hardware-Prototypen spezialisiertes Start-up, das ursprünglich in Kanada gegründet wurde.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Claudia Zettel

ClaudiaZettel

futurezone-Chefredakteurin, Feministin, Musik-Liebhaberin und Katzen-Verehrerin. Im Zweifel für den Zweifel.

mehr lesen
Claudia Zettel

Kommentare