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Corona-Krise: Bargeldloses Bezahlen soll Geschäfte retten

Die wirtschaftlichen Folgen des Corona-Lockdowns lassen sich in ihrer ganzen Tragweite noch gar nicht abschätzen. Klar ist: Gerade kleinere Händler und Geschäfte ums Eck, aber auch Restaurants treffen die Maßnahmen mit voller Wucht. Denn trotz Bedarf an ihren Produkten oder Dienstleistungen fehlt es oft an der nötigen Infrastruktur, um diese etwa per Webshop online anzubieten und Verkauf sowie Lieferung sicher und schnell bargeldlos abzuwickeln.

Überweisungen als Notlösung

Seit Ausbruch der Krise versuchen sich Geschäfte und Firmen mit improvisierten Lösungen zu behelfen. So kann mancherorts telefonisch bestellt und mittels Überweisung gezahlt werden. Geliefert wird im Normalfall allerdings erst, wenn das Geld am Konto eingegangen ist – für Anbieter verderblicher Waren wie Lebensmittel und Blumen oder wenn ein Kunde eigentlich schnell etwas benötigen würde, keine besonders zielführende Vorgangsweise.

Mit einer neuen Bezahllösung namens „Push Payment“ wollen Erste Bank und Sparkassen Firmen nun durch die Krise helfen. Diese ermöglicht es Händlern, Online-Zahlungen zu akzeptieren, selbst wenn sie keinen Webshop mit integriertem Zahlungssystem haben. Nach einer Bestellung generiert der Händler einen Zahlungslink, den er per WhatsApp, SMS oder E-Mail an den Kunden schicken kann. Klickt man diesen an, öffnet sich ein Bezahlfenster, über das der Betrag wie beim Online-Shopping mit Debit- oder Kreditkarte beglichen wird.

„Der Vorteil gegenüber einer Überweisung ist, dass der Händler sofort eine Bestätigung über die Zahlung bekommt und die Ware ausliefern kann“, erklärt Ertan Piskin, Leiter des Kartengeschäfts bei Erste Bank und Sparkassen, im Gespräch mit der futurezone. Gerade für Essenslieferanten, aber auch den kleinen Bäcker oder Blumenhändler ums Eck sei dies eine einfache und sichere Methode, um sein Geschäft in der Krise aufrechterhalten und Schaden minimieren zu können.

"Genau das, was Firmen jetzt brauchen"

Dass das gemeinsam mit dem Bezahllösungsanbieter Global Payments entwickelte Service Anfang April und damit ausgerechnet während der Corona-Krise gestartet wurde, ist Zufall und Fügung zugleich. „Wir haben den April-Start eineinhalb Jahre vorbereitet – eben auch, um den Händler ums Eck auf seinem Weg ins digitale Zeitalter zu unterstützen. Natürlich sind wir froh, jetzt genau das anbieten zu können, was Firmen in dieser Krise brauchen“, sagt Piskin.

Nachholbedarf gibt es aber auch bei bargeldlosen Bezahlterminals. Denn während große Handelsketten bereits ausnahmslos Kassen anbieten, über die per Karte berührungslos bezahlt werden kann, haben manche lokale Händler diesen Schritt noch gescheut. Da viele Kunden, aber auch Händler aufgrund des Coronavirus jetzt lieber auf das Hantieren mit Bargeld verzichten, fehlen derartige Terminals zur Kartenzahlung nun umso mehr.

Mobile Bankomatkasse

Auch hier glaubt die Erste Bank die einfachste Lösung anbieten zu können und stattet Händler ab sofort mit mobilen und stationären Terminals aus, über die bargeld- und kontaktlos mit Bankomat- oder Kreditkarte bezahlt werden kann. Das Terminal enthält eine SIM-Karte und kann neben dem Einsatz im Geschäft oder Lokal somit im Falle von Lieferungen auch an der Haustüre beim Kunden eingesetzt werden.

Punkten will die Bank damit, dass Geschäftskunden alles aus einer Hand bekommen und für technische, aber auch Verrechnungsfragen nur einen Ansprechpartner haben. „Die Nachfrage ist definitiv da. Viele Händler haben aber zu wenig Einblick, wie so eine Lösung in der Praxis funktioniert und wünschen sich neben mehr Transparenz einfach auch mehr Service, wenn sie sich so ein Terminal zulegen“, erklärt Piskin von der Erste Bank.

Corona verstärkt Trend zum bargeldlosem Zahlen

Der Trend von Konsumentenseite zum bargeldlosen Zahlen sei unübersehbar. „Unsere Kunden haben nicht zuletzt aufgrund unserer Aktivitäten in den vergangenen drei Jahren einen totalen Schwenk vollzogen. Lag der Anteil an Bargeld-Transaktionen vor einiger Zeit noch bei 80 Prozent österreichweit, tätigen Erste- und Sparkassenkunden bereits 50 Prozent ihrer Zahlungen mit Debit- oder Kreditkarte“, sagt Piskin.

Die Corona-Krise bewirke derzeit eine Verhaltensänderung bei den verbleibenden 40 Prozent, die man Piskin zufolge so nicht erwartet habe: „Wir haben überhaupt nichts gegen Bargeld, das wird auch weiterhin seine Berechtigung haben. Dennoch glaube ich, dass sich das Verhalten der Österreicher, etwa was das Zahlen mit Karte betrifft, nach dem Ende des Lockdowns nachhaltig verändert haben wird. Die Nachfrage von Geschäften, die bei dieser Entwicklung dabei sein wollen, ist jedenfalls groß.“

Um die Hürden für die Nutzung beider Lösungen gering zu halten und Unternehmen in der Krise entgegenzukommen, verzichtet die Bank drei Monate lang auf die anfallende Servicegebühr von 19,90 Euro monatlich. Voraussetzung, um die Bezahllösung oder das Terminal nutzen zu können, sind neben einem Geschäftskonto ein Gewerbeschein. Für jede Kartenzahlung fallen die marktüblichen Transaktionsgebühren an. Künftig will die Bank auch Flatrate-Modelle anbieten, das sämtliche Gebühren mit einem Pauschalbetrag abdeckt.

Weitere Informationen und eine Kontaktmöglichkeit bezüglich beider Lösungen finden sich über die Webseite der Erste Bank.

Dieser Artikel entstand im Rahmen einer Kooperation mit Erste Bank und Sparkassen. Die redaktionelle Verantwortung obliegt der futurezone-Redaktion.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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