Fabasoft erhält 5-Sterne-Bewertung für Cloud-Dienste
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Für Kunden sei es oft schwierig die Qualität von Cloud-Diensten einzuschätzen, sagte Fabasoft-Cloud-Geschäfstführer Andreas Dangl am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien. Sein Unternehmen setze nicht zuletzt deshalb auf internationale Zertifizierungen. Die 5-Sterne-Zertifizierung durch EuroCloud sei eine besondere Auszeichnung.
Die europäische IT-Industrie könne mit der Konkurrenz aus Asien und den USA nur mithalten, wenn sie Qualitätsstandards setze, sagte Tobias Höllwarth, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von EuroCloud. Cloud-Dienste seien eine "extrem komplexe Form des Outsourcings", das allgemeine Niveau sei aber "noch im Keller". 80 Prozent der Cloud-Anbieter würden die unterste Zertifizierungsstufe von EuroCloud (Anm.: 3 Sterne) nicht erreichen, sagte Höllwarth. Viele Unternehmen hätten auch Probleme mit der Transparenz, die sich durch die Audits ergebe.
Kriterienkatalog
EuroCloud zertifiziert nicht Unternehmen, sondern die angebotenen Cloud-Dienste. In den Kriterienkatalog des EuroCloud Star Audit (ECSA), der unter anderem Sicherheitsmanagement und Datenschutzanforderungen umfasst, werden auch benutzte Infrastruktur und Dienste von Subunternehmen, etwa ausgelagerte Rechenzentren oder Authentifizierung, miteinbezogen. Daneben sind auch Interoperabilität und Portabilität der Daten Thema.
EuroCloud selbst führt keine Audits durch, das machen unabhängige Auditoren. Die Kosten belaufen sich, je nach Umfang der Prüfungen, auf zwischen 8000 und 30.000 Euro. Gerade kleinere und mittlere Unternehmen könnten es sich nicht leisten, nicht zertifiziert zu sein, sagte Fabasoft-Chef Helmut Fallmann: "Denn im Zweifel glaubt der Kunde den großen Anbietern."
Man sehe sich als Role-Model für die europäische Cloud-Industrie, so Fallmann, der sich für europäische Cloud-Standards stark machte: "Erst wenn wir europäische Standards definieren, haben europäische Unternehmen eine Chance globale Bedeutung zu erringen."
"Politshow"
Ein Urteil zu der vergangene Woche erzielten Einigung zwischen der EU und den USA über das "EU-US-Privacy-Shield", das das durch den Europäischen Gerichtshof gekippte "Safe Harbour"-Abkommen zur Datenweitergabe an US-Unternehmen ersetzen soll, wollte Fallmann nicht abgeben. Bislang seien kaum Details bekannt, er hoffe in den nächsten Wochen mehr zu erfahren. Er habe aber den Eindruck, dass unter Handlungsdruck ein Schnellschuss gesetzt wurde. Euro-Cloud-Direktor Höllwarth dazu: "Es wurde eine Polit-Show betrieben."
Kommentare