FACC-Betrug: Finanzvorständin muss gehen
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Nach dem Betrug am oberösterreichischen Luftfahrtzulieferer FACC, bei dem Schaden von rund 50 Millionen Euro entstanden sein dürfte, muss die Finanzvorständin gehen. Das gab das Unternehmen in einer Ad-hoc-Mitteilung am Mittwoch bekannt.
Das Mandat von Frau Minfen Gu als Finanzvorständin der FACC AG ende mit sofortiger Wirkung, heißt es in der Aussendung. Der Vorstand sei daran, die Finanzabteilung grundlegend neu aufzustellen sowie Schadenersatz- und Versicherungsansprüche zu verfolgen. Zur seiner Unterstützung bei der Neuaufstellung der Finanzabteilung hat der Aufsichtsrat sein bisheriges Mitglied Yongsheng Wang interimsmäßig zum Mitglied des Vorstands bestellt.
Auf Kriminelle reingefallen
Der Betrug erfolgte, indem der Finanzbuchhaltung von Außenstehenden eine falsche Identität vorgespiegelt wurde. Das gab das Unternehmen unter Berufung auf den derzeitigen Stand der forensischen und kriminalpolizeilichen Untersuchungen bekannt.
Bei dieser Betrugsmasche, die den Sicherheitsbehörden unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt ist - "Fake President Fraud", "CEO Fraud" oder "Business E-Mail Compromise" - wird der Finanzabteilung in Mails täuschend echt vorgespiegelt, ein Vorgesetzter gebe die Anweisung Geld zu überweisen. Im Fall von FACC ging es auf Konten in Asien und eines in der Slowakei, insgesamt rund 50 Millionen Euro. Die IT-Infrastruktur, Datensicherheit, IP-Rechte sowie die operativen Bereiche von FACC seien von den kriminellen Aktivitäten nicht betroffen, teilte FACC mit. Es seien keine Hinweise auf Malware identifiziert worden.
Kommentare