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Insolvenz

Kodak trennt sich von Fotofilm-Sparte

Bei dem ums Überleben kämpfenden US-Fotopionier Kodak geht es ans Eingemachte: Das Unternehmen stellt sein Geschäft mit Fotofilmen zum Verkauf, das einst den Grundstein zum Weltkonzern legte. Auch weitere Geschäftszweige wie Scanner oder Fotostationen zum Ausdrucken von Bildern sollen abgestoßen werden. Kodak hofft, bis Mitte kommenden Jahres Käufer gefunden zu haben.

„Wir formen Kodak neu", sagte Firmenchef Antonio Perez am Donnerstag. Bereits seit längerem versucht er, das Unternehmen als Druckerspezialisten neu zu erfinden, allerdings mit mäßigem Erfolg. Anfang des Jahres rutschte Kodak in die Insolvenz. Seitdem ist das Unternehmen aus der Produktion von Diafilmen, Kameras und digitalen Bilderrahmen ausgestiegen.

Alte Zeiten
Früher waren Filme und Fotopapier eine Goldgrube für Kodak und Rivalen wie Agfa. Der Umbruch zur Digitalfotografie machte diese sichere Einnahmequelle aber zunichte. Im ersten Halbjahr schrumpfte der Umsatz von Kodak um mehr als ein Viertel auf 2,0 Milliarden Dollar und der Verlust stieg auf unterm Strich 665 Millionen Dollar.

Die Verkaufspläne fürs traditionelle Filmgeschäft kommen zu einer Zeit, in der die Auktion von Patenten stockt. Es zeichnet sich ab, dass Kodak nicht annähernd soviel Geld für seine geschützten Ideen rund ums Bild herausbekommt wie erhofft. Die Verhandlungen liefen weiter, erklärte der Konzern, es könne aber auch sein, dass man die Patente am Ende behalte.

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