Media-Saturn
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Mobilfunker steigt bei Mediamarkt und Saturn ein

Die Muttergesellschaft des Mobilfunk-Dienstleisters Mobilcom-debitel zeichnet eine knapp zehnprozentige Kapitalerhöhung an Ceconomy, wie die beiden Unternehmen am Freitagabend mitteilten.

„Auch perspektivisch versprechen wir uns dadurch wichtige Impulse - sowohl für unser Mobilfunkgeschäft als auch für das TV- und Digital-Lifestyle-Business“, sagte Freenet-Chef Christoph Vilanek. Mobilcom-debitel verkauft seit mehr als 25 Jahren in den MediaMarkt- und Saturn-Häusern Mobilfunk-Verträge und andere Telekom-Produkte.

Mehr als neun Prozent

Freenet zahlt für die 32,6 Millionen Aktien je 8,50 Euro, 19 Prozent mehr als der Schlusskurs der stark gebeutelten Ceconomy-Aktie. Freenet hält damit 9,1 Prozent an Ceconomy. Vorstandschef Pieter Haas wertete den Einstieg als „klaren Vertrauensbeweis in die Strategie von Ceconomy und das Wachstumspotenzial“.

Russland-Geschäft belastet

Ceconomy hatte eine Kapitalerhöhung im Zuge des Ausstiegs aus dem Russland-Geschäft in Aussicht gestellt. Dass die neuen Papiere aber an einen strategischen Investor gehen, kam überraschend. Der Verkauf der defizitären russischen Filialen von Media-Saturn belastet die Bilanz von Ceconomy mit rund 250 Mio. Euro. Den Erlös aus der Kapitalerhöhung wolle Ceconomy aber nutzen, um zu wachsen und „strategische Projekte“ zu finanzieren. Ceconomy hatte sich um 452 Mio. Euro mit 24 Prozent am französisch-britischen Rivalen Fnac Darty beteiligt - in Finanzkreisen wird vermutet, dass Ceconomy diesen Anteil noch aufstocken möchte.

Am Freitag begründete Ceconomy die Kapitalerhöhung mit einer „Bilanzstärkung und Steigerung der Finanzkraft“. Ceconomy liegt im Streit mit dem Minderheitseigentümer von Media-Saturn, der Familie Kellerhals. Diese blockiert dort die Ausschüttung von Dividenden. Ceconomy war im Sommer 2017 aus der Aufspaltung von Metro in einen Elektronik- und einen Lebensmittel-Konzern hervorgegangen.

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