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Österreichische Technologie im Kampf gegen Corona

Während unser soziales Leben größtenteils hinter verschlossenen Türen stattfindet, öffnet diese Ausnahmesituation gleichzeitig auch viele. Zumindest für neue Technologien. Um Sicherheitsmaßnahmen einfacher zu gewährleisten, arbeiten viele heimische Hightech-Unternehmen mit Hochdruck an diversen Lösungen. 

Eine davon kommt von Netavis. Die Firma bietet ein Paket an, das aus einem Sensor, einem Wi-Fi-Zugang und einem Tablet besteht. Der Sensor soll am Eingang des Supermarkts  in Echtzeit  die Anzahl der Besucher zählen, ohne aber Personendaten zu erkennen. Damit könnte etwa verhindert werden, dass sich zu viele Kunden gleichzeitig im Geschäft befinden.

Keine Videobilder

„Der Sensor nimmt keine Videobilder auf – die Daten sind nicht im optischen Bereich“, sagt Mete Selis, Marketing-Manager von Netavis gegenüber futurezone. Der Vorgang verläuft anonym. Auf dem Tablet wird den Kunden außen am Eingang angezeigt, wie viele Menschen sich aktuell im Geschäft befinden. Ist der Grenzwert überschritten, werden sie gewarnt.

Es funktioniert wie eine Art Ampel: „Der Kunde sieht eine Warnanzeige in Rot oder Grün, also ob er hineingehen darf oder nicht“, so Selis. Größere Gebäude mit mehreren Eingängen können mit einem zusätzlichen 4G-Wi-Fi-Router überwacht werden. In der Cloud werden die Frequenzdaten aller Eingänge dokumentiert. Netavis hofft nun auf die Unterstützung durch die Regierung.


„Den Helfern helfen“

Auch Consensium, ein Zusammenschluss der Unternehmen Smart Digital und Atos, bietet zwei  Lösungen an, die insbesondere den Helfern, also dem Pflegepersonal oder Zivildienern helfen sollen, wie Alexander Schuster, CEO bei Smart Digital erklärt. Mit der Lösung „Smart Service for Human Protection“ messen Wärmesensoren vor dem Eingang von öffentlichen Gebäuden wie Krankenhäusern die Temperatur von Besuchern. 

Ist sie erhöht, wird automatisch ein Alarm an das System ausgesandt und der Zutritt vorerst beschränkt. In der Folge können Einsatzkräfte informiert und fiebernde Personen medizinisch versorgt werden. Auch dieser Vorgang verläuft anonym, versichert Schuster. Für die Eingangskontrollen seien Gesicht oder Name irrelevant.

Drohnen liefern Arznei  

Mit der Lösung „Smart Monitoring as a Service“ sollen  Behörden entlastet werden. Mitarbeiter sollen sich dadurch auf essenzielle Aufgaben konzentrieren. Dabei werden diverse Einsatzgebiete von Drohnen abgesucht – etwa Hochspannungsleitungen überwacht und Schäden detektiert, um Ausfälle zu vermeiden.

Daneben können die Fluggeräte auch  eingesetzt werden, um Medikamente oder Hilfsgüter in abgesperrte oder nicht zugängliche Gebiete zu bringen. „Wir fliegen  aber nicht über Wien und kontrollieren, wo sich Menschenmassen ansammeln“, versichert Schuster

Simples Sauerstoffgerät

Forscher der TU Wien haben außerdem nun ein Sauerstoffgerät entwickelt, das sehr einfach hergestellt werden kann. Die futurezone hat berichtet. Das Beatmungsmodul besteht aus wenigen Teilen. Die Luft kommt aus einem konventionellen Kompressor und wird mit einer speziellen Membran mit Sauerstoff angereichert. Mit einem einzelnen Aufbau können sogar mehrere Patienten gleichzeitig mit Sauerstoff versorgt werden.

Die oft nötige Intubation und eine Beatmung mit einem herkömmlichen Beatmungsgerät kann verzögert oder vermieden werden. Sauerstoffflaschen werden bei dem neuartigen Modul obsolet, denn der Sauerstoff wird der Umgebungsluft entzogen. Damit werden Ressourcen geschont und das Krankenhauspersonal entlastet. Die meisten Komponenten des Geräts finden sich in einem ganz gewöhnlichen Baumarkt, wie die Forscher erklären.

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Andreea Bensa-Cruz

Andreea Bensa-Cruz beschäftigt sich mit neuesten Technologien und Entwicklungen in der Forschung – insbesondere aus Österreich – behandelt aber auch Themen rund um Raumfahrt sowie Klimawandel.

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