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Österreich

ORF will in TVthek Werbungen schalten

Der ORF will seine TVthek vermarkten und will dem Vernehmen nach bereits in den nächsten Wochen einen entsprechenden Antrag bei der Medienbehörde KommAustria einreichen. ORF-Finanzdirektor Richard Grasl sprach sich in einem Interview mit dem „Standard" jedenfalls erneut für Werbemöglichkeiten auf der TVthek aus und betonte, den ORF von dieser Möglichkeit abzuschneiden, sei, „als hätte man bei der Einführung von Satellitenfernsehen gesagt, der ORF darf über Antenne und Kabel, aber nicht über Satellit Werbung zeigen".

Auf die Frage, ob der Antrag noch heuer eingebracht werden wird, meint der Finanzdirektor: „Wenn es nach mir geht, ja. Je früher, desto besser." Für die anstehenden Budgetverhandlungen und die von TV-Direktorin Kathrin Zechner geforderte Erhöhung des Programmbudgets sieht Grasl aus heutiger Sicht wenig Spielraum. „Für das Fernsehprogramm stehen 325 Millionen Euro zur Verfügung", so der Finanzdirektor. „Mehr Geld insgesamt gibt es leider nicht" und „Geld, das man nicht hat, kann man auch nicht ausgeben".

Nulllohnrunde
Um die gesetzlichen Vorgaben für die Gebührenrefundierung zu erreichen, müsse der ORF entweder „übergesetzliche Abfertigungsregeln für langjährige Mitarbeiter reduzieren. Oder wir brauchen eine Nulllohnrunde für alle." Entsprechende Gespräche mit dem Zentralbetriebsrat laufen und Grasl appelliert: „Den Belegschaftsvertretern muss klar sein, dass wir keine andere Wahl haben."

Schon bevor im kommenden Stiftungsrats-Plenum am 13. September endgültig feststehen soll, wo der ORF künftig beheimatet ist - am Küniglberg oder in St. Marx - arbeitet man bereits an einem Raum- und Funktionskonzept, das das Zusammenwachsen der Medien Fernsehen, Radio und Online architektonisch berücksichtigen soll. Zu diesem Zweck hat der ORF den deutschen Bauingenieur Bert Müller an Bord geholt, der auch für den Neubau des RTL-Sendezentrums in Köln verantwortlich war.

Wie Grasl berichtet, soll Müller in den nächsten Wochen einen entsprechenden Plan erstellen, „wie wir den ORF neu organisieren". Dazu gilt es auch die Kernaufgaben des ORF zu definieren und Fragen zu klären, wie „betreibt der ORF künftig große Fernsehstudios oder mietet man sie an?". Das betreffe laut Grasl auch den Betrieb von Übertragungswagen oder die Verwaltung.

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