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CeBIT

SAP: "Junge Generation drängt in die Cloud"

"Die User der neuen Generation wollen immer und überall Zugriff auf Unternehmensdaten und -Anwendungen haben - unabhängig, ob sie mit ihrem Notebook, Tablet oder Smartphone unterwegs sind", erklärt der für SAP-Mittelstandslösungen verantwortliche Zinow. Mit der auf der CeBIT präsentierten Cloud-Lösung "Sales OnDemand" will SAP zunächst Vertriebsmitarbeitern diesen Wunsch erfüllen. Der On-demand-Dienst soll unabhängig vom genutzten Endgerät Echtzeitzugriff auf relevante Kundendaten sowie eine Facebook-artige interne Kommunikation ermöglichen.

Im Laufe des Jahres wird das OnDemand-Portfolio auf andere Bereiche ausgeweitet. Einen Kannibalismus des eigenen Geschäfts erwartet man sich bei SAP nicht, da man jetzt erstmals auch die Kunden ansprechen könne, die schon bisher keine aufwendige Rechnerarchitektur in ihre Keller stellen wollten, so Zinow im Gespräch mit der futurezone.

Cloud muss schnell sein
Neben der mobilen Verfügbarkeit spielt laut Zinow vor allem auch die Geschwindigkeit in der Cloud eine wichtige Rolle: "Services, die in der Cloud laufen, müssen deutlich schneller sein als traditionelle Anwendungen. Die Benchmark ist aus User-Sicht eindeutig Google. Den Anwender interessiert bei seinem Zugriff über das Internet ja nicht, was im Hintergrund für Daten verarbeitet werden müssen." Für SAP bedeute dieser neue Zugang auch ein kräftiges Umdenken beim Design der Software-Architektur.

Darüber hinaus habe man sich auch bei SAP eingestehen müssen, dass man nicht alles selber machen könne. Analog zu Ökosystemen wie jenem Apples oder Androids setzt das deutsche Softwareunternehmen daher verstärkt auf Kooperationen und bietet zudem Software Development Kits für Entwickler und Kunden an. Mit dem sogenannten SAP Store bekommen Entwickler so die Möglichkeit Erweiterungen und Zusatzmodule für die SAP-Architektur anzubieten. Kunden profitieren von Lösungen, die ihren Bedürfnissen besser angepasst sind.

"Kirche im Dorf lassen"
Was die Umsätze mit Cloud betrifft müsse man allerdings "die Kirche im Dorf lassen", so Zinow. So werde es vermutlich noch bis zu zehn Jahre dauern, bis die On-Demand-Lösungen - also die Nutzung von Software nach Mietverträgen und ohne entsprechende Serverarchitektur am Unternehmenssitz- so viel Umsatz wie standortgebundene On-Premise-Dienste erzielen. Der Generationenwechsel bei den Kunden sei allerdings schon kräftig spürbar und so schwierig zu bewältigen wie Anfang der 90er-Jahre der Umstieg von Mainframe zu Client Server, gibt Zinow zu.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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