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Siemens drohen keine weiteren Strafen

Siemens muss einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" zufolge nicht mit weiteren Strafen wegen der Schmiergeldaffäre rechnen. Der als Sonderprüfer eingesetzte Ex-Finanzminister und frühere CSU-Chef Theo Waigel bescheinige dem Konzern, "eindeutig auf dem richtigen Weg" zu sein. Die Zeitung zitiert in ihrer Montagausgabe aus einem Zwischenbericht Waigels an das Justizministerium und die Börsenaufsicht in den USA.

Die eingeführten Kontrollen seien effektiv und unter Konzernchef Peter Löscher habe sich die Unternehmenskultur geändert. Systematische Korruption könne nun ausgeschlossen werden.

Weil Siemens-Aktien an der New Yorker Börse gehandelt werden, hatten die US-Behörden vor zwei Jahren 600 Millionen Euro Bußgeld gegen Siemens wegen früherer Schmiergeldzahlungen verhängt. In einem Vergleich zwischen Siemens und den US-Behörden war der als Rechtsanwalt tätige Theo Waigel als unabhängiger Sonderprüfer eingesetzt worden.

Vorläufiges Fazit: "Konzern jetzt sauber"

Laut "Süddeutscher Zeitung" befragte er mit seinem Team aus Juristen und Wirtschaftsprüfern 1.600 Beschäftigte des Konzerns und sichtete knapp 20.000 Dokumente mit mehr als 320.000 Seiten. In zwölf Ländern habe es Kontrollen vor Ort gegeben - unter anderem in Griechenland, Russland, Indien, China und Argentinien.

Waigels vorläufiges Fazit laute, der Konzern sei sauber, schreibt die Zeitung. Zudem sei ihm kein einziger Fall bekanntgeworden, bei dem Siemens aufgrund neuen und strengeren Vorschriften Geschäfte eingebüßt habe.

Über seine bisherigen Ergebnisse habe Waigel nach Angaben der Zeitung auch einem Untersuchungsausschuss des griechischen Parlaments berichtet, der Schmiergeldzahlungen von Siemens in Athen aufklären soll. Die Aussage sei von großer Bedeutung, weil Politiker in Athen Siemens Staatsaufträge entziehen und das Unternehmen mit Strafzahlungen in Milliardenhöhe belangen wollten.

(APA/dpa)

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