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Ansage

Symantec erklärt Virenschutz für tot

Symantec werde sich zusehend aus der Herstellung von Antiviren-Programmen verabschieden und sich darauf konzentrieren, von Hackern angerichtete Schäden zu reparieren statt sie zu verhindern, berichtet theregister. "Wir glauben nicht, dass wir mit Antiviren-Software noch in irgendeiner Form Geld verdienen können", sagt der hochrangige Symantec-Manager Brian Dye gegenüber dem Wall Street Journal. Antiviren-Software sei tot, so der Fachmann weiter. Die Gründe für diese defätistische Aussage liefert Symantec gleich mit. Antiviren-Programme können laut dem Hersteller nur rund 45 Prozent der Angriffe verhindern und lassen den Rest ungehindert durch. Das sei ein Armutszeugnis für Hersteller, die ihre Produkte noch immer als sicher anpreisen.

Neue Strategie

Das Blocken von Spam, Passwormanagement und das Aufspüren zweifelhafter Links auf Webseiten liefert Sicherheitssoftware laut Symantec zwar immer noch eine Daseinsberechtigung, das Aufspüren von Viren sei aber ein Kampf gegen Windmühlen. Symantec hat vor allem mit seiner Antiviren-Lösuing "Norton" viel Geld verdient. Das Eingeständnis, dass das Produkt mehr oder weniger sinnlos geworden ist, kommt daher überraschend. Symantec will trotzdem auch weiterhin mit Sicherheitslösungen Geld verdienen. Künftig will sich das Unternehmen Sicherheit als Dienstleistung an Unternehmen verkaufen. Dabei werden Einbrüche in die Systeme von Firmen verfolgt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet, um den Verlust wertvoller Daten zu verhindern.

"Es ist eine Sache, dazusitzen und sich frustrieren zu lassen. Wir haben uns lieber entschieden, zu handeln, uns zusammenzureißen und das Spiel zu spielen, das wir von Anfang an angehen sollen hätten", so Dye. Ob die neue Strategie ebenfalls so profitabel sein wird, wie der Verkauf von Antivirus-Systemen an Privatkunden, ist zweifelhaft. Symantec sieht trotzdem Potenzial für Wachstum. Die Gewinne des Unternehmens sind zuletzt etwas gestiegen, was aber eher auf drastische Personalkürzungen als auf die neue Strategie zurückzuführen ist.

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