T-Mobile: 5G löst Internetprobleme am Land
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Die nächste Mobilfunkgeneration 5G wird das Problem der Breitband-Internetversorgung am Land "automatisch lösen", ist T-Mobile-Chef Andreas Bierwirth überzeugt. Wie rasch die flächendeckende Versorgung erreicht wird, werde nicht zuletzt vom Preis der Frequenzauktion Ende dieses Jahres abhängen, sagte Bierwirth am Donnerstag im Klub der Wirtschaftspublizisten in Wien.
"Wenn wir jetzt mit 4G eine zweispurige Autobahn haben, wird 5G in etwa dem Ausbau auf ein 20-spuriges Straßensystem entsprechen", erklärte Bierwirth die Bedeutung des neuen Mobilfunkstandards. "Damit sind wir in der Lage, noch mal deutlich mehr Daten über die Luft zu transportieren." Die Versorgung mit 5G werde jedenfalls flächendeckend erfolgen müssen, etwa für das autonome Fahren. "Ich bin überzeugt, dass sich das Problem der Anbindung des ländlichen Bereichs durch 5G automatisch löst."
Die Förderpolitik der alten Regierung sei sehr stark auf die Festznetz-Infrastruktur ausgerichtet gewesen, jetzt würden zusätzliche Kapazitäten durch 5G entstehen, sagte Bierwirth. Daher könnte es zu einer Überdeckung kommen und man sollte die Förderpolitik überdenken, so der T-Mobile-Chef. "Ich glaube, dass über die Spektrumsauktion die Chance besteht, zu einer relativ zeitnahen und flächendeckenden Abdeckung des österreichischen ländlichen Bereichs mit 5G zu kommen." Statt den Breitbandausbau über komplexe Fördermodelle zu forcieren, sollte die öffentliche Hand Liegenschaften für Sendeantennen zur Verfügung stellen, schlägt Bierwirth vor.
Zeitplan
Er rechnet damit, dass sich der 5G-Ausbau in Österreich in den Jahren 2020 bis 2025 abspielen wird, er könnte sich jedoch durch einen hohen Preis bei der Frequenzauktion verzögern. Es wäre besser, die Vergabe der Frequenzen mit einer hohen Ausbauverpflichtung zu verbinden und dafür die Auktion günstiger zu machen, sagte Bierwirth. "Ich würde das für politisch sehr klug erachten." Mit dem zuständigen Minister Norbert Hofer ( FPÖ) werde er in den nächsten Wochen persönlich sprechen.
Die 4G-Auktion in Österreich sei die teuerste in Europa gewesen, sagte Bierwirth. Das Argument, das Geld sei ja über die Breitbandmilliarde wieder an die Mobilfunker zurückgeflossen, lässt er nicht gelten. "Die Breitbandmilliarde ist bei mir nicht angekommen, sie ist bei Drei nicht angekommen, sie ist bei A1 teilweise angekommen." Tatsächlich sei die Telekom Austria in der Folge zwangsprivatisiert worden, weil sie eine Kapitalerhöhung machen musste, bei der die Regierung nicht mitgezogen sei und die Mexikaner seien dann eingestiegen. Für T-Mobile Austria sei die teure 4G-Versteigerung ebenfalls kritisch gewesen. "Wir standen auf der Verkaufsliste." Geld für Investitionen sei knapp gewesen.
Keine Überversorgung
Anders als am Land sei im urbanen Bereich keine Überversorgung zu befürchten, weil durch die hohe Fahrzeugdichte die Nachfrage stark steigen werde. "Beim autonomen Fahren ist es nicht so, dass wir 5G brauchen, um das Auto autonom zu bewegen. Die Hauptlast wird dadurch getrieben, dass demnächst drei, vier, fünf Personen im Auto sind und gleichzeitig fernsehen." Daher werde in den Städten 5G möglicherweise unter Druck geraten und man werde Wohnungen und Büros zusätzlich über Kabel bzw. Glasfaser anbinden müssen.
Daher habe man sich entschieden, UPC mit ihrem Glasfasernetz um rund 1,8 Mrd. Euro zu übernehmen. Die Genehmigung aus Brüssel stehe zwar noch aus und werde im Sommer erwartet, doch habe man die UPC bereits fix in die künftige Strategie eingebaut.
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