© Gerald Reischl

Interview

„Wir werden auch bei Notebooks die Nummer 1“

„Wir sind bei Smartphones die Nummer 1, sind es bei den Flat-TVs, warum sollten wir es nicht auch bei Tablets, Computer bzw. Notebooks sein." Martin Wallner, bisher Samsungs Handy-Chef in Österreich, hat mit 1. Juni auch den Bereich „IT" übernommen und ist als neuer Director IM (IT & Mobile) für den gesamten IT-Computer-Bereich in den Ländern Österreich, Schweiz und Slowenien verantwortlich. Im futurezone-Gespräch kündigt Wallner eine groß angelegte Notebook-Offensive an. In seinen Ländern ist er für einen Umsatz in Höhe von einer Milliarde Dollar verantwortlich. Das ist - zum Vergleich - mehr als ein Viertel des gesamten Facebook-Jahresumsatzes.

"Ich wurde ausgelacht"
„Die Nummer 1 werden zu wollen, muss mein Ziel sein, wenn ich eine solche Funktion übernehme." Wallners Ziel ist hoch gesteckt aber klar. „Nicht morgen oder übermorgen, aber doch in absehbarer Zeit. Vor fünf Jahren wurde ich ausgelacht, als ich mit dem Ziel antrat, im Handy-Bereich Nummer 1 zu werden." Damals, 2007, hatte Nokia in Österreich noch einen Marktanteil von 60 Prozent, Samsung dümpelte bei etwa zehn Prozent herum. 2011 hat sich das Blatt gewendet und Samsung ist nicht nur in Österreich die Top-Marke im Handy-Bereich, sondern global die Nummer 1.

Platz acht bei den Marktanteilen
Im Computerbereich ist die Ausgangslage ähnlich, denn derzeit hat Samsung einen Marktanteil von etwa vier Prozent und rangiert auf dem achten Platz. Auf die Nummer 1 in Österreich - HP - fehlen etwa 25 Prozent. Und um Nummer 1 zu werden müssen Notebook-Marken wie Asus, Lenovo, Toshiba oder auch Acer überholt werden. „Wir sind erst seit zwei Jahren in Österreich, die Konsumenten wissen noch gar nicht wirklich, dass es von Samsung auch Notebooks gibt", sagt der neue Handy- und IT-Chef.

Neben Smartphones und Tablets würden Notebooks auch in Zukunft zu den wichtigen drei mobilen Computern gehören, das sei auch einer der Gründe, warum Samsung weltweit die Bereiche Computer und Smartphones zum neuen Bereich IM (IT & Mobile) zusammengeschlossen habe. „Wir haben Klapp-Notebooks für den Business-Kunden, Tablets und Slate-Modelle (aufklapp-, auszieh- oder aufsteckbare Tastaturen, Anm.) für den Consumer-Bereich", so Wallner. „Und mit den Smartphones decken wir das gesamte Portfolio ab."

Viele Vorteile
Vorteil 1 sei heute, dass die Marke Samsung bekannt ist. „Vor fünf Jahren mussten wir noch viel in die Markenbekannheit investieren", sagt Wallner. Durch die Erfolge auf dem Smartphone- und im Unterhaltungs-Segment sei die Marke gestärkt, „die wird garantiert auf den Computerbereich überschwappen." Vorteil 2 sei, dass man zwei volle Betriebssysteme unterstützt: „Wir haben Android-Smartphones, Android-Tablets und Android-Notebooks", sagt Wallner, „und wir werden ab dem Herbst Windows 8-Smartphones, Windows 8-Tablets und Windows 8-Notebooks haben." Das habe man den Konkurrenten voraus. Neben Netbooks und Ultrabooks hofft Wallner, künftig auch im Drucker- und Monitorbereich punkten zu können.

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Top–Marke Auf der Top-100-Liste von BrandZ („Millward Brown") der wertvollsten Marken hat sich Samsung um 12 Plätze von Platz 67 auf Rang 55 verbessert und rangiert vor Marken wie Cisco, eBay, Sony oder VW. Der
Umsatz ist seit 2007 von 105 Milliarden Dollar auf 143,1 Milliarden gestiegen, der Gewinn von 7,9 auf 11,9 Milliarden Dollar. Die Zahl der
Mitarbeiter ist von 158.000 im Jahr 2010 auf 190.000 im Vorjahr gestiegen und soll zum Jahresende 222.000 betragen (119.000 davon
außerhalb von Korea).

Patente 2011 hat Samsung insgesamt 4894 Patente angemeldet, nur IBM
hat mehr Patente. Samsung ist in 72 Ländern vertreten, hat 27 Forschungs- und sieben Designzentren. Allein in die Forschung sind im vergangenen Jahr 8,7 Milliarden Dollar geflossen. 2011 wurden weltweit
94 Millionen Samsung-Smartphones verkauft, um 800.000 mehr als iPhones

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