Symbolfoto: Ein Kind auf einer Couch spielt am Handy

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© APA/dpa/Tobias Hase

Digital Life

400 Euro Rechnung für Gratisspiel: Arbeiterkammer warnt vor Apps

Die Arbeiterkammer warnt vor unbedachten Käufen in Gratis-Spielen. Am Beispiel eines 10-jährigen Jungen, der 431,50 Euro für das Spiel Brawl Stars ausgegeben hatte, verdeutlichten sie die "Abzocke". Der Junge hatte zahlreiche Extrafunktionen über den Google Play Store gekauft. 

Brawl Stars ist ein buntes Free-to-Play Kampfspiel der Firma Supercell, das allein oder mit Freunden gespielt werden kann. In-App-Käufe kosten hier zwischen 1,09 Euro und 109,99 Euro. Damit können Juwelen, Skins und neue Levels gekauft werden. Der Junge schaffte es so, innerhalb von nur 22 Tagen 140 Bestellungen zu machen. Supercell ist auch für das Spiel Clash of Clans verantwortlich, für das Heinz Christian Strache bis zu 3.000 Euro im Monat ausgegeben haben soll.

Keine Sicherheitsabfrage

Google hatte sich auf Anfrage des Vaters zunächst geweigert, den Betrag zurückzuerstatten. Der Vater gab an, dass Google den Betrag ohne sein Einverständnis abgebucht habe und während der Käufe weder ein Sicherheitscode noch das von ihm aktivierte 3D-Secure-Verfahren verwendet werden musste. So hatte der Junge gar nicht bemerkt, dass er echtes Geld ausgegeben hatte. 

Daraufhin kontaktierte die Arbeiterkammer Supercell und informierte das Unternehmen über die rechtliche Lage. Die Käufe wurden durch ein Kind getätigt, das nur beschränkt geschäftsfähig ist und daher solange ungültig, bis ein Erziehungsberechtigter zustimmt. Das Geld wurde anschließend vollständig erstattet.

Käufe von Vorhinein verhindern

Auf der Support-Seite von Supercell schreibt das Unternehmen: "Wie bei den meisten herunterladbaren Softwareprodukten können in unseren Spielen gekaufte Dinge (In-App-Käufe) nicht rückerstattet werden. In seltenen Fällen kann eine Ausnahme gemacht werden." Das Unternehmen empfiehlt, sich an parents@supercell.com oder über im iTunes Store über die Option "Unbeabsichtigte Einkäufe“ über Rückerstattungsmöglichkeiten zu erkundigen. 

Die Arbeiterkammer empfiehlt, sich vor solchen In-App-Käufen im vorhinein zu schützen. Bei Android-Geräten kann in den Play-Store-Einstellungen die Option "Authentifizierung für Käufe erforderlich" aktiviert werden. Dann wird für jeden Kauf oder alle 30 Minuten eine Sicherheitsabfrage getätigt. Apple-Nutzer legen diese Einstellungen in der Funktion "Bildschirmzeit" fest. Unter "Beschränkungen" kann man In-App-Käufe vollständig deaktivieren. 

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