© futurezone

Mobilfunk

A1 und T-Mobile gewinnen futurezone-Netztest

Der Test der futurezone sollte Österreichs Mobilfunker

. Die Netze wurden nicht nur in der Stadt, sondern auch am Land, im Auto sowie im Zug getestet, um ein möglichst umfassendes Bild darüber zu bekommen, wer Österreich am besten, am schnellsten und vor allem am stabilsten mit seinem Mobilfunknetz abdeckt: Orange wurde wegen der laufenden Zusammenlegung mit Drei im Test nicht berücksichtigt.

Schon früh zeichnete sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen A1 und T-Mobile ab, das sich auch bis zum Schluss hinzog. „T-Mobile Austria ist die direkte Konkurrenz für A1 und die beiden werden sich auch in Zukunft nichts schenken“, erklärt Experte Oliver Overath von der Breuer Nachrichtentechnik GmbH, die den Netztest für die futurezone durchführte. Die Ergebnisse wurden in Punkten aufgeschlüsselt, wobei die Skala von 0 bis 100 reicht.

Telefonie
Obwohl Datendienste für moderne Anwendungen auf Smartphones eine immer bedeutendere Rolle spielen, ist die Basisfunktion eines jeden Handys nach wie vor die Telefonie. Aus diesem Grund wurde auch entsprechend getestet, wie stabil sich in den Netzen telefonieren lässt. Bei den Ergebnissen zeigte sich, dass hier alle Betreiber sehr nah beieinander liegen. An erster Stelle bei der Telefonie konnte sich T-Mobile behaupten, der Abstand zum Zweitplatzierten Drei beträgt zwei Punkte. Lediglich einen Punkt dahinter folgt A1.

Daten
Das österreichische Datennetz ist in Ballungsräumen sehr gut ausgebaut, doch gerade am Land gibt es im UMTS-Netz immer noch vereinzelt schwarze Flecken. Die kommende Mobilfunkgeneration LTE steht zwar bei allen Mobilfunkern in den Startlöchern, konnte aber dennoch lediglich bei A1 getestet werden, da nur dieser bislang auch entsprechende Tarife für Smartphones anbietet.

Drei und T-Mobile verfügen zwar über ein LTE-Netz, doch das ist derzeit nur mit SIM-Karten ohne Telefon-Funktion nutzbar. LTE wurde nur in den Hotspot-Tests geprüft, da die Verbreitung LTE-fähiger Smartphones immer noch sehr gering ist.

Zum Test wurden Seiten wie futurezone.at, orf.at sowie das E-Mail-Portal gmx.at aufgerufen. Auch das Videoportal YouTube war ein wichtiger Teil der Tests. Das Testprogramm überprüfte unter anderem, wie schnell ein Video geladen wurde und ob es ohne Nachladen wiedergegeben werden konnte.

Bei den Hotspot-Messungen hat die futurezone-Redaktion verschiedene Orte in Österreich bestimmt, an denen Messungen durchgeführt wurden. Auch hier lieferten sich die beiden kundenstärksten Bewerber einen harten Kampf, den A1 mit einem Vorsprung von drei Punkten für sich entscheiden konnte. Drei lag bei diesen Tests, die von den Experten im Rahmen von langen Fußmärschen realisiert wurden, rund zehn Punkte hinter dem Zweitplatzierten.

Zug und Auto
Bei den Tests in fahrenden Zügen auf Hauptverkehrsstrecken bestätigte sich, was viele Bahnpendler wohl aus ihrem Alltag kennen: Die Verbindungsqualität verschlechterte sich, weswegen die Gesamtbewertungen auf diesem Gebiet deutlich geringer ausfielen. Wieder ist es A1, der aus diesem Test als Erstplatzierter hervorgeht, T-Mobile folgt mit fünf Punkten Rückstand. Vier Punkte dahinter folgt Drei. Im Auto war der Empfang im Schnitt geringfügig besser als im Zug, die Abstände zwischen den Bewerbern eine Spur geringer.

Gesamt
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass alle österreichischen Netze eine gute Figur boten. Die Netze von A1 und T-Mobile liegen sogar so knapp beieinander, dass es nicht möglich ist, einen eindeutigen Sieger zu bestimmen. Zwar könnte man die Gesamtpunktzahl auf Kommastellen berechnen, aufgrund der methodisch unvermeidbaren Schwankungsbreite von einem Punkt wäre ein Gewinner auf Basis einer oder gar zwei Kommastellen aber nicht feststellbar.

Festhalten kann man lediglich, dass A1 bei den Daten geringfügig besser abschneidet, T-Mobile dafür mit stabileren Sprachverbindungen punktet. Aus diesem Grund müssen sich A1 und T-Mobile den Titel „Bestes Netz Österreichs“ bei diesem Test teilen.

Dass Drei deutlich hinter den Mitbewerbern liegt, erklären sich die Experten durch die laufende Zusammenlegung der Netze von Orange und Drei. „Die spannende Frage ist, wie schnell sie das abarbeiten, und wo sie nächstes Jahr stehen werden“, sagt Overath. „Der Weg kann für Drei nur nach oben gehen, im positiven Sinne.“

Die Reaktionen der Mobilfunker
Die Gewinner zeigten sich in ersten Stellungnahmen erfreut:   „Wir freuen uns sehr über diesen Sieg, der die Leistungsfähigkeit unseres Netzes bestätigt.  Immer mehr Kunden nutzen Smartphones und Tablets. Dafür braucht es ein zukunftsfähiges, schnelles Mobilfunknetz mit entsprechenden Kapazitäten.“ so A1-Chef Hannes Ametsreiter.

Auch T-Mobile-Chef Andreas Bierwirth freut sich über das Ergebnis: „Der Spitzenplatz, den wir uns mit Marktführer A1 teilen, bestätigt uns, dass sich unsere Investitionen ins Netz gelohnt haben und wir den Österreicherinnen und Österreichern als Herausforderer die starke Alternative anbieten können.“

Bei Drei hält sich die Freude dagegen in Grenzen: "Zu den Ergebnissen können wir nichts sagen, solagne wir nicht alle Details kennen. Unser Netz ist gut, das bestätigen Kundenfeedback und Siege im Connect-Test. Wir haben den Anspruch, unseren Kunden das beste Netz zu bieten", sagt Drei-Sprecher Tom Tesch.

Mehr zum Thema

  • So wurde das heimische Netz getestet
  • futurezone.at startet österreichischen Netztest

Die Daten zum Download:
Die futurezone stellt für alle Interessierten die Daten mit allen Parametern in Form von Excel-Tabellen zur Verfügung. In jeder Datei findet sich auch eine Legende, die die einzelnen Parameter beschreibt.

Telefonie
Mobiles Internet
Bahn

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare