Abgang: So macht sich das Netz über Boris Johnson lustig
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Der britische Politiker Boris Johnson ist in den vergangenen Tagen extrem und Druck geraten und wurde vom neuen Finanzminister Nadhim Zahawi am Dienstag zum Rücktritt aufgefordert. Dem hat er nun zugestimmt. Sein Abgang könnte allerdings vorerst nur seinen Posten als Tory-Parteichef betreffen – als Premierminister wolle er erst im Herbst zurücktreten, wie BBC am Donnerstag berichtet hat. Bis dahin soll die Konservative Partei einen neuen Parteichef wählen.
Ob er bis Oktober in diesem Amt bleiben darf, wird aktuell entschieden.
Johnsons Abgang im Internet gefeiert
Sein Rücktritt sorgt im Netz nicht nur unter den Politiker*innen des Vereinigten Königreichs für Furore, sondern auch unter unzähligen Twitter-Nutzer*innen. Der Vorsitzende der britischen Arbeiterpartei Sir Keir Starmer etwa meldet auf Twitter: „Es sind gute Nachrichten für das Land, dass Boris Johnson als Premierminister zurücktritt. Aber das hätte schon lange passieren müssen. Er war immer schon für ein Amt ungeeignet. Er ist für Lügen, Skandale und Betrug im großen Ausmaß verantwortlich. Und alle, die mitschuldig waren, sollten sich zutiefst schämen“.
Memes verbreiten sich im Netz
Wie zu erwarten wurden auch zahlreiche Memes zu Johnsons Abgang veröffentlicht. Hier eine Auswahl.
Großbritanniens Politiker*innen zeigen sich erfreut
Auch Nicola Sturgeon, Erste Ministerin von Schottland, hat sich auf Twitter zu Wort gemeldet. „Boris Johnson war immer offensichtlich ungeeignet, Premierminister zu sein und die Tories hätten ihn niemals zum Parteichef wählen oder so lange im Amt halten dürfen, wie sie es getan haben. Aber die Probleme gehen viel tiefer als bei einem Einzelnen. Das Westminster-System ist kaputt.“
Der Erste Minister von Wales, Mark Drakeford, und die ehemalige Erste Ministerin von Nordirland, Michelle O’Brien, zeigen sich erfreut über Johnsons Rücktritt. „Ich freue mich, dass der Premierminister jetzt das Richtige getan und seinem Rücktritt zugestimmt hat. Alle vier Nationen brauchen eine stabile britische Regierung“, schreibt er.
O’Brien: „Es war eine völlige Absurdität, dass die Menschen hier so lange Boris Johnson ausgesetzt waren. Er ist eine absolut verrufene Figur. Jeder, der versucht, unsere Friedensabkommen, ein Vierteljahrhundert Fortschritt und unsere gemeinsame Zukunft zu sabotieren, ist wirklich nicht unser Freund.“
Auch weitere Politiker*innen haben sich auf dem Internetportal zu Wort gemeldet. „Er geht. Aber das ist nicht das Ende. Wer ihn ersetzt, wird so tun, als hätte sich alle geändert. Aber die Tory-Partei ist bis ins Mark verfault. Sie regiert nur im Interesse der Superreichen, nicht von uns anderen. Wir brauchen Neuwahlen. Wir brauchen sie“, schreibt etwa Nadia Whittome von der britischen Arbeiterpartei.
„Heute denk ich an die Zeit, als Boris Johnson muslimische Frauen als ‚Bankräuber‘ und ‚Briefkästen’ verspottete – was einen Anstieg islamfeindlicher Vorfälle um 375 Prozent auslöste – und ein Großteil der politischen Klasse mit den Schultern zuckte und ihn davon abließ. Auf Nimmerwiedersehen, Boris. Schande über die, die ihn dazu befähigt haben“, schreibt wiederum die Abgeordnete Zarah Sultana.
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