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Abzocke am Flughafen Wien: Wucher für SIM-Registrierung

„Letztes Jahr war ich in Venedig und Mailand und dachte mir, dass ich den größten Betrug für Touristen-SIM-Karten in Europa entdeckt hatte. Aber unglücklicherweise ist der Flughafen Wien noch schlimmer“, schreibt ein Blogger. Er bezieht sich auf den Shop, der in der Ankunftshalle des Flughafen Wiens zu finden ist. Auf diesem steht ein großer Werbe-Banner für den Mobilfunkanbieter WOWWW drauf.

Dort werden stolze 40 Euro für die Registrierung einer SIM-Karte sowie 9,99 Euro für die SIM-Karte verlangt. Für 100 MB Datenvolumen werden 14,99 Euro fällig, unlimitiertes Datenvolumen gibt es um 99,99 Euro. Laut der Information am Flughafen sei das der einzige Ort, um am Flughafen Wien an eine SIM-Karte zu gelangen, schreibt der Blogger.

Das sei aber falsch und es gebe noch weitere Möglichkeiten. Er empfehle daher allen, sich von diesem Shop fern zu halten. Eine futurezone-Anfrage mit Bitte um eine Stellungnahme bei WOWWW läuft. Da sich WWWOW im Netz von A1 befindet, antwortete A1 stellvertretend: "WOWWW ist nicht Standbetreiber am Flughafen Wien. Der Standbetreiber ist ein unabhängiger Unternehmer, der verschiedene Mobilfunkprodukte vertreibt, unter anderem auch Produkte der Marke WOWWW. Somit obliegt die Festsetzung der Serviceentgeltes für die Registrierung als auch des Verkaufspreises für Produkte der Marke WOWWW dem unabhängigen Standbetreiber." Man werde nun allerdings mit dem Standbetreiber Kontakt aufnehmen und "ein Gespräch suchen".

Geschäft mit ahnungslosen Touristen

Auch einem futurezone-Leser ist dieser Shop bei seiner Ankunft aus seinem Urlaub aufgefallen und er schickte uns entsprechende Bilder zu. Man würde damit „ahnungslose Touristen 40 Euro abknöpfen und mit der Registrierungspflicht ein Geschäft machen“, schreibt er.

Wie es aussieht, wenn man auf die Abzocke hereinfällt, hat uns ein weiterer futurezone-Leser mitgeteilt. Die Freunde des Lesers bezahlten für zwei SIM-Karten mit je 10 GB Guthaben insgesamt 200 Euro.

In Österreich gibt es seit 1.1.2019 eine Registrierungspflicht für „Prepaid“-SIM-Karten. Menschen müssen ihre SIM-Karten beim Betreiber im Shop oder bei deren Vertriebspartnern mit Namen und Geburtsdatum identifizieren lassen.

Dass dafür prinzipiell Geld verlangt werden darf, ist gesetzlich abgedeckt. „Die Betreiber dürfen für die Registrierung Entgelte verlangen. Meistens gibt es aber eine kostenlose Möglichkeit über das Internet. Manchmal verlangen Vertriebspartner und Handyshops eine Aufwandsentschädigung, wenn sie die Registrierung durchführen“, heißt es auf der Seite der Regulierungsbehörde RTR. Von einer Summe von 40 Euro habe man allerdings noch nichts gehört, hieß es seitens der RTR auf die futurezone-Anfrage.

Laut dem Verein für Konsumenteninformation (VKI) fallen dafür normalerweise rund fünf Euro Mehrkosten pro Kunde an. Beim Fachhandel werden in der Regel nur dann Mehrkosten vom Kunden verlangt, wenn dort die SIM-Karte nicht gleichzeitig miterworben wird.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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