Alte Elektrogeräte besser verkaufen als wegschmeißen
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Smartphones, Tablets und Fernseher sind besonders beliebte Weihnachtspräsente. Geschätzte 7000 Tonnen Geräte werden allein in Österreich alljährlich verschenkt. Zurück bleiben viele alte Geräte, die in Schubladen verstauben oder im schlimmsten Fall im Restmüll landen. Abgesehen von der umweltgerechten Entsorgung bei offiziellen Sammelstellen sind neben den etablierten Online-Verkaufsbörsen eBay und willhaben.at mittlerweile auch Ankaufsplattformen im Trend, die einen fixen Ankaufspreis garantieren.
Ankaufsboom nach Weihnachten
„Jänner ist definitiv der stärkste Monat. Die Beschenkten verkaufen ihre gebrauchten alten Geräte, aber auch nagelneue Modelle, die den Geschmack nicht getroffen haben“, sagt Kamil Fjialkowski, Pressesprecher von wirkaufens.at, zur futurezone. Die Plattform zählt mit durchschnittlich 20.000 angekauften Geräten pro Monat zu den führenden Ankaufsportalen im Elektronikbereich.
Sowohl wirkaufens.at als auch das Konkurrenzportal flip4new.de versichern auf Nachfrage der futurezone, dass die Geräte umweltschonend und regional ausgeschlachtet werden, um nicht etwa auf Umwegen in illegalen Deponien in Afrika oder Asien zu landen. Laut den Betreibern müssen nur ein bis zwei Prozent der angekauften Geräte recycelt werden, der überwiegende Großteil wird in Europa wiederverkauft.
Apple mit geringstem Wertverlust
Die meisten gehandelten Geräte sind Smartphones. Für ein einwandfrei funktionierendes, gut erhaltenes iPhone 6 aus dem Vorjahr (Neupreis 600 Euro) lassen sich je nach Portal immerhin noch zwischen 360 und 415 Euro erlösen. Die PlayStation 4 (Neuwert 400 Euro) bringt zwischen 180 und 230 Euro ein. Dafür übernehmen die Portale die gesamte Abwicklung. Das Gerät wird ohne Versandgebühren eingeschickt. Ist der Kunde mit dem Angebot nicht zufrieden, das vorab online bereits geschätzt wird, bekommt er das Gerät zurück. Auch die Datenlöschung wird vor dem Weiterverkauf garantiert.
Den geringsten Wertverlust hat man laut wirkaufens-Sprecher Fjialkowski immer noch mit Apple-Geräten, die sich auch nach mehrjährigem Gebrauch lohnend verkaufen lassen. Der beste Zeitpunkt, um ein Altgerät loszuwerden, sei bei Handys ein bis zwei Jahre nach dem Kauf – bei Highend-Modellen am besten, bevor das Nachfolgemodell angekündigt werde. Wer sein Handy erst nach vier Jahren verkaufe, dürfe sich jedoch nicht wundern, wenn er dafür nur mehr ein paar Euro bekomme, so Fjialkowski.
Müll vermeiden
"Wenn man Elektro-Schrott vermeiden will, ist es natürlich immer am besten, schon vor dem Kauf von Elektronikgeräten zu überlegen, ob man oder der Beschenkte wirklich das neueste Tablet oder Handy braucht. Wenn es sein muss, das Gerät aber noch funktioniert, dann ist es natürlich sinnvoll, dieses etwa im Bekanntenkreis weiterzugeben", mahnt Südwind-Sprecherin Christina Schröder angesichts wachsender illegaler Elektroschrott-Müllberge in Afrika und Asien.
Wenn Geräte irreparabel sind bzw. tatsächlich entsorgt werden, sollten diese bei den Sammelstellen der Gemeinden abgegeben werden. Auch diese bieten mittlerweile Wiederverwendungs-Services an. „Jedes Elektrogerät enthält wertvolle Rohstoffe wie Kupfer, Aluminium, Gold, aber auch Metalle wie Tantal, Lithium und Indium, die viel zu wertvoll für den Restmüll sind“, plädiert Elisabeth Gieser von der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle (EAK) für die umweltgerechte Entsorgung. So enthalte etwa eine Tonne alter Mobiltelefone weit mehr Gold als eine Tonne Golderz.
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