FILE PHOTO: UK's first Amazon Fresh supermarket in London
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Kassaloser Supermarkt: Amazon verabschiedet sich von "Just Walk Out"

Als Amazon seine ersten kassalosen Supermärkte eröffnete, galten sie als “Zukunft des Einkaufens”. Anstatt sich mit all seinen Waren in die Schlange an der Kassa zu stellen, kann man in ihnen das Geschäft einfach verlassen. Was man aus den Regalen genommen und eingepackt hat, wird zuvor durch ein komplexes Kamerasystem festgehalten, das jeden Zentimeter des Supermarkts überwacht. Lediglich beim Betreten muss man sich via QR-Code identifizieren.

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Nun verabschiedet sich das Unternehmen allerdings von dieser “Just Walk Out”-Technologie. Davon berichtet The Information am Dienstag. Stattdessen sollen in den meisten Geschäften nur “Amazon Dash Carts” zum Einsatz kommen. Dabei handelt es sich im Grunde um zu Einkaufswagen umgerüstete Self-Checkout-Kassen

Scannender Einkaufswagen

Legt man etwa aus dem Regal in den Einkaufswagen, wird das Produkt automatisch gescannt und zur Rechnung hinzugefügt. Kontrollieren kann das über einen Touchscreen am Griff des Dash Carts. Die Umstellung an Amazon-Fresh-Standorten in den USA zu den smarten Einkaufswagen bestätigte Amazon auch gegenüber Gizmodo. “Just Walk Out” soll vorerst nur mehr in einer kleinen Zahl an Fresh-Filialen in Großbritannien sowie in einigen Amazon-Go-Supermärkten genutzt werden. 

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Menschen statt Computer

Zuvor gab es bereits Berichte, wonach es meistens kein völlig automatisiertes Computersystem ist, das auswertet, was man aus den Regalen nimmt. Stattdessen sollen dafür mehr als 1000 Menschen in Indien angestellt sein, die die Aufnahmen ansehen und entsprechend manuell kennzeichnen. Die Kassierer*innen wurden sozusagen einfach aus dem Geschäft entfernt und an einen anderen Ort auf dem Globus gesetzt, von wo aus sie die Käufer*innen beobachten. 

Laut einem früheren Bericht von The Informationen mussten 2022 rund 700 von insgesamt 1000 Einkäufen auf diese Art und Weise von Menschen analysiert werden, weil es das System nicht schaffte. Das lag weit unter den Zielen von Amazon, wonach man lediglich 50 von 1000 Besuchen menschlich “nachprüfen” wollte. 

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