FILE PHOTO: Danny Gonzalez makes deliveries for Amazon during the outbreak of the coronavirus disease
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Amazon verbietet Mitarbeitern FFP2-Masken zu tragen

Während in Österreich FFP2-Masken vorgeschrieben sind, werden sie von Amazon in Deutschland verboten. Wie das deutsche Fernsehmagazin Panorama berichtet, gibt es beim Amazon-Standort Winsen in Niedersachsen ein FFP2-Verbot für die Mitarbeiter.

Im Februar wurden die Mitarbeiter per Aushang auf das FFP2-Verbot aufmerksam gemacht. An dem Standort dürfen nur medizinische Einwegmasken getragen werden, die auch als OP-Masken bekannt sind. Auf dem Aushang war zudem eine durchgestrichene FFP2-Maske zu sehen. Laut Panorama gilt diese Regel auch noch im April. Mehrere Mitarbeiter an dem Standort hätten dies bestätigt.

Im Gegensatz zu Österreich gibt es in Deutschland keine FFP2-Maskenpflicht. Dort reichen auch OP-Masken. OP-Masken sind aber primär gemacht, um Tröpfchen und Bakterien aufzuhalten und stoppen Aerosole und Viren schlechter, als eine FFP2-Maske.

Begründung

Laut Panorama hat es auch einen Grund, warum Amazon nicht will, dass sich seine Mitarbeiter besser gegen eine COVID-19-Infektion schützen wollen. Eine Amazon-Mitarbeiterin hat sich bei dem Vorgesetzen erkundigt, wieso FFP2-Masken nicht erlaubt sind. Laut dem Vorgesetzten würde Trägern von FFP2-Masken zusätzliche Pausen zustehen.

Demnach riskiert Amazon lieber einen Cluster im Standort zu haben, anstatt den Mitarbeitern eine zusätzliche Pause zu gewähren. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung empfiehlt bei körperlicher Tätigkeit nach maximal 2 Stunden Arbeit eine Pause ohne Maske zu machen, die 30 Minuten betragen sollte.

Pause wird von Überstunden abgezogen

Das FFP2-Verbot scheint nicht einheitlich zu sein. Bei einem Amazon-Standort in Leipzig dürfen private FFP2-Masken getragen werden. Die Arbeiter dürfen, unabhängig von der Art der Maske, nach 2 Stunden eine 30-minütige Pause ohne Maske machen. Allerdings wird diese vom Überstunden-Konto abgezogen, berichtet der Betriebsratsvorsitzende des Amazon-Standorts.

Amazon bezeichnet gegenüber Golem.de die Berichte als „bewusst irreführend“. Es werde die 2-Meter-Regel zwischen den Mitarbeitern eingehalten, die medizinischen Masken werden kostenlos zur Verfügung gestellt, ebenso wie PCR-Tests. „Wir gehen damit weiter als die meisten Arbeitgeber“, so Amazon.

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