FILE PHOTO: A Cruise self-driving car, which is owned by General Motors Corp, is seen outside the company’s headquarters in San Francisco
© REUTERS / Heather Somerville

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Rettungswagen von autonomen Robo-Taxis blockiert, Opfer verstarb

In San Francisco (USA) sind zwei Taxi-Betriebe zugelassen, die Flotten mit selbstfahrenden Taxis betreiben: Cruise und Waymo. Erst Anfang August wurde beiden Betrieben eine erweiterte Lizenz erteilt, so dass ihre selbstfahrenden Fahrzeuge, bei denen Menschen sich wirklich bereits *hinten* ins fahrerlose Taxi setzen, jetzt zu jeder Tages- und Nachtzeit unterwegs sein dürfen. Davor hatte es diesbezüglich Einschränkungen gegeben.

2 Spuren von Robo-Taxis blockiert

Doch so reibungslos läuft das Zusammenspiel zwischen normaler Fahrzeuge und selbstfahrenden Taxis auf den Straßen nicht ab. Die Feuerwehr von San Francisco hat kürzlich in einem Unfallbericht festgehalten, dass ihr Rettungswagen Richtung Krankenhaus mit einer schwerverletzten Person von 2 autonomen Cruise-Taxis blockiert worden sei. Das besonders Tragische: Der Patient, der von einem Auto angefahren worden war, verstarb 20 bis 30 Minuten, nachdem er im Krankenhaus angekommen war, an seinen schweren Verletzungen, berichtet die New York Times.

Im Unfallbericht steht, dass auf einer vierspurigen Straße zwei Spuren von fahrerlosen Cruise-Taxis blockiert waren, die sich auch händisch nicht entfernen ließen. Am Ende musste ein Polizeiauto ausweichen, um den Weg für den Rettungswagen frei zu machen. Wieviel Zeit dabei genau verloren ging, war jedoch nicht vermerkt.

Cruise beschreibt den Vorfall ganz anders

Cruise weist jede Schuld von sich. In dem New York Times Bericht ist die Rede davon, dass die Wagen weggefahren seien, bevor der Rettungswagen den Betroffenen aufgeladen hatte. Ein Video zeige außerdem, dass der Rettungswagen auf der rechten Spur vorbeigefahren sei.  

Laut Cruise habe ein Polizeibeamter mit einem Mitarbeiter über die Remote-Funktion gesprochen und dabei geholfen, die Fahrzeuge wegzunavigieren, heißt es weiters. Im Bericht der Feuerwehr ist freilich ganz was anderes vermerkt. Dort ist zu lesen, dass bei solchen Unfällen „Sekunden zählen“ würden.

Nicht der erste Vorfall

Laut der Feuerwehr sei das nur einer von insgesamt 70 Vorfällen gewesen, in denen autonome Taxis involviert oder im Weg gewesen seien, heißt es. Fakt ist, dass sich die Verkehrssituation in San Francisco durch die autonomen Taxis auf jeden Fall verkompliziert hat. Aaron Peskin, Aufsichtsratspräsident von San Francisco, erklärt, dass die autonomen Taxis noch nicht für die „Prime Time“, ergo die Rush Hour im Verkehr, geschaffen worden seien und es zunehmend Probleme gäbe.

Die autonomen Taxis gibt es seit Ende letzten Jahres in der Stadt. Erst vor kurzem war es zu einem Vorfall gekommen, bei dem eines der Fahrzeuge im Zement stecken blieb.

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