China enthüllt bislang geheime Super-Waffen
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Mit der größten Waffenschau ihrer Geschichte hat die Volksrepublik China ihren 70. Gründungstag gefeiert. An der riesigen Militärparade am Dienstag am Platz des Himmlischen Friedens in Peking nahmen 15.000 Soldaten, mehr als 160 Flugzeuge, 580 Panzer und Waffensysteme teil, darunter auch nuklear bestückbare Interkontinentalraketen.
Mit der Truppenschau will die kommunistische Führung nach Angaben von Experten militärische Stärke, ihren Machtanspruch und internationalen Gestaltungswillen demonstrieren.
Militärbeobachter haben die Parade mit Spannung erwartet. Erwartungsgemäß hat die chinesische Führung dabei auch bislang geheime Waffengattungen aufgefahren. So wurde etwa die mysteriöse Angriffsdrohne "Sharp Sword" gesichtet.
Tarnkappen-Drohne
Diese hochmoderne Tarnkappen-Drohne stellt auch gleichzeitig ein unbemanntes Kampfflugzeug dar, das mit Lenkraketen bestückt werden kann. Außerdem soll die "Sharp Sword"-Drohne Luftverteidigungssystemen ausweichen können. Das bereitet vor allem den USA Sorgen, da sie sich gegen diese Art von Angriffsdrohnen nur sehr schwer verteidigen können, schreibt etwa Sam Roggeveen vom Lowy Institute.
Auch die Aufklärungsdrohne DR-8 wurde bei der Militärparade vorgefahren. Dieses ebenso unbemannte Flugobjekt kann bis nach Guam fliegen, das pazifische Außengebiet der Vereinigten Staaten, wo sich zentrale US-Militärbasen befinden.
Nukleare Hyperschall-Rakete
Offenbar wurde auch die neue Hyperschall-Waffe DF-17 gezeigt. Die Rakete fliegt dabei mithilfe eines chinesischen Hyperschallgeschwindigkeits-Gleitfluggeräts (Hypersonic Glide Vehicle, HGV). Die Waffe wurde angeblich im November 2017 erstmals erfolgreich ausprobiert. Die Reichweite bei dem neuartigen Waffensystem soll zwischen 1800 und 2500 Kilometer betragen.
HGVs sind traditionellen ballistischen Raketen sehr ähnlich und können sowohl konventionelle als auch nukleare Sprengköpfe transportieren.
Staatspräsident als Oberbefehlshaber
In einer schwarzen Limousine des Typs "Rote Flagge" stehend nahm Xi Jinping als Oberkommandierender die Truppen auf der Straße des Ewigen Friedens ab. "Es gibt keine Macht, die die Grundlagen dieser großen Nation erschüttern kann", sagte der Präsident in einer Rede zu Beginn der Zeremonie. "Keine Macht kann den Fortschritt des chinesischen Volkes und der Nation aufhalten." Er rief zur Einigkeit auf und versprach dem Milliardenvolk "noch mehr Wohlstand".
Mit Blick auf die seit fünf Monaten anhaltenden Proteste in Hongkong forderte Xi Jinping "langfristige Stabilität" in der chinesischen Sonderverwaltungsregion. Er bekräftigte den Grundsatz "ein Land, zwei Systeme", nach dem die frühere britische Kronkolonie autonom regiert wird. Er betonte aber auch mit Blick auf Taiwan den Grundsatz der "friedlichen Wiedervereinigung". Peking betrachtet die demokratische Insel als Teil der Volksrepublik. "Der Kampf für eine vollständige Wiedervereinigung des Vaterlandes muss fortgesetzt werden."
Alle Waffen sind Made in China
Mit der Militärparade in Peking zeigte China auch seine Fortschritte in der Entwicklung moderner Waffensysteme. Die präsentierte Ausrüstung sei "komplett selbst produziert", sagte Generalmajor Cai Zhijun, Vizedirektor des Generalstabs. Es solle die "unabhängige Innovationsfähigkeit" der chinesischen Verteidigungsindustrie demonstrieren. "Das chinesische Militär wird resolut die nationale Souveränität, Sicherheit und Entwicklungsinteressen verteidigen."
Auch präsentiert die chinesische Propaganda am Nationalfeiertag die Errungenschaften Chinas, das mit seiner Refom- und Öffnungspolitik seit den 80er Jahren zur zweitgrößten Volkswirtschaft nach den USA aufgestiegen ist. "Wir sind nicht mehr das arme China von vor 70 Jahren", sagte Zhu Lijia, Professor der Verwaltungshochschule. "China ist stark und reich geworden." Obwohl viele Fabriken in der Hauptstadt geschlossen worden waren, herrschte zur Parade aber Smog. Empfohlene Grenzwerte wurden um das Sechsfache übertroffen.
Feierlichkeiten von mehreren Krisen überschattet
Die Feiern werden gleich von mehreren Krisen überschattet. Dazu zählt neben den Protesten in Hongkong auch der Handelskrieg mit den USA, der das Wachstum in China und auch die globale Konjunktur bremst. In China grassiert zudem die afrikanische Schweinegrippe und könnte die Hälfte des Bestandes dahinraffen. Auch steht China wegen der Inhaftierung von Uiguren in Umerziehungslagern in der Kritik.
"Massive Menschenrechtsverletzungen ziehen sich durch die Geschichte des modernen Chinas", sagte Hanno Schedler von der Gesellschaft für bedrohte Volker (GfbV) in Göttingen. Unter Xi Jinping hätten sie "einen neuen, traurigen Höhepunkt erreicht". Er setze auf "gnadenlose Verfolgung" von Uiguren und Tibetern, von Kasachen, Kirgisen und Mongolen, von Bürgerrechtsanwälten und Müttern der 1989 beim Tian'anmen-Massaker getöteten Demonstranten. "Die Kommunistische Partei setzt alles daran, kritische Stimmen auszuschalten."
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