CIA enthüllt streng geheime Vogeldrohne mit Atomantrieb
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Der Kalte Krieg brachte ein paar spannende Entwicklungen in der Luftfahrt hervor. Dazu gehört die legendäre SR-71 Blackbird und die U-2 Dragon Lady.
Beide Spionageflugzeuge sollten so hoch oder schnell über der Sowjetunion fliegen, dass sie nicht abgefangen werden konnten. Um das zu erreichen, waren sie entsprechend groß. Das Projekt „Aquiline“ ging genau in die andere Richtung.
Im Rahmen der vor ein paar Jahren gestarteten Transparenz-Offensive hat der US-Geheimdienst CIA jetzt Aquiline öffentlich gemacht. Es sollte eine Flotte aus 12 Spionage-Drohnen sein. Diese sollten in etwa die Größe eines Vogels haben und mit Nuklearenergie betrieben werden, berichtet Popular Mechanics.
Klein und leise
Aquiline wäre zu dem Zeitpunkt der Planung das erste unbemannte Flugobjekt zur Informationsbeschaffung der CIA gewesen. Das Design hätte McDonnell Douglas machen sollen, bekannt für die F-15, F/A-18 und den AH-64 Apache Kampfhubschrauber.
Die Anforderung der CIA waren für damalige Verhältnisse sehr ambitioniert. Aquiline sollte nur 1,5 Meter lang und 2,3 Meter breit. Das Startgewicht durfte nicht 38 Kilogramm übersteigen. Als Antrieb sollte ein Motor mit 3,5 PS dienen, der leise arbeitet und Geschwindigkeiten bis zu 150 km/h ermöglicht. Die Drohne sollte 50 Stunden in der Luft bleiben bzw. 2.000 Kilometer zurücklegen können. Die maximale Flughöhe sollte 6.000 Meter betragen.
Atomantrieb
Das reichte der CIA aber noch nicht. Sie schlug vor, einen Atomantrieb in die Drohne einzubauen. Dieser sollte die Hitze, die durch den Zerfall von Isotopen entsteht (wie bei Plutonium), in elektrische Energie umwandeln – die wiederum den Motor antreibt. Damit hätte die Flugdauer auf 30 Tage und die Reichweite auf bis zu 58.000 Kilometer erhöht werden sollen.
Aquiline sollte Spionage-Equipment an Bord haben, wie etwa Kameras. Da die Drohne kleiner war und dadurch schwerer entdeckt werden konnte, sollte sie tiefer fliegen als die SR-71 oder U-2. Dadurch hätte sie etwa auch Geräte zum Auffangen elektronischer Strahlen nutzen können, um Funk- oder Radarwellen zu erfassen.
Die CIA hat auch geplant, dass Aquiline Sensoren zur Datenaufzeichnung abwerfen kann. Diese wären bei feindlichen Stützpunkten abgesetzt worden. Ein Seismograph hätte etwa Erschütterungen messen können, was Aufschlüsse auf Truppenbewegungen oder die Produktionskapazitäten in Rüstungsbetrieben, Kraftwerken oder Anlagen zur Erzeugung von Nuklearwaffen liefert.
Vogeltarnung mit Livestream
Ursprünglich war Aquiline nur als „vogelgroße“ Drohne gedacht. Mit der Zeit änderte sich das Design aber so, dass es auch optisch einem Vogel ähnelte. Laut der CIA sollte sie sich dadurch auch wie ein echter Vogel in der Luft bewegen können und dadurch weniger auffallen – etwa wenn sie tief fliegt, um detaillierte Spionagefotos zu machen. Durch die Form und Größe hätte sie auch für die Radarüberwachung wie ein Vogel aussehen sollen.
Aquiline sollte von einer mobilen Bodencrew gestartet, gesteuert und wieder eingesammelt werden. Diese wäre etwa in Norwegen gewesen, um Russland auszuspionieren oder in Taiwan, um mit Aquiline nach China zu fliegen.
Die gesammelten Daten sollte Aquiline zu einem DC-6 oder einem U-2R Aufklärungsflugzeug quasi live streamen. Dadurch hätte sie keine schweren Speichermedien tragen müssen. Außerdem wäre im Falle eines Absturzes oder Abschusses der Feind nicht in der Lage, anhand der gespeicherten Daten zu erkennen, was das Ziel der Spionageaktion war.
Area 51 als Bauort
Die Vogel-Drohne hätte in der Area 51 entwickelt werden sollen. Die CIA hatte schon Pläne dafür, was man tun müsse, um die am Bau beteiligten Ingenieure in regelmäßigen Abständen in die Geheimbasis einfliegen zu lassen. Das Projekt war als Top-Secret eingestuft. Die CIA schlug deshalb vor, das nötige Personal schon 2 Jahre vor dem geplanten Erstflug anzuheuern, damit genug Zeit für gründliche Sicherheitschecks sei.
Aus den Unterlagen geht nicht hervor, wieso das Projekt eingestellt wurde. Es dürfte aber klar sein, dass es mit der Technik der 60er Jahre einfach nicht möglich war, die ambitionierten Anforderungen der CIA umzusetzen. So viel Technik, inklusive eines Atomantriebs, in so ein kleines Fluggerät zu packen, wäre selbst für heute Verhältnisse noch herausfordernd.
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