Cyberspionage kostet deutsche Firmen über 50 Milliarden
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"Von der deutschen Wirtschaft ist mal die Zahl von mindestens 50 Milliarden als Schaden beziffert worden, aber ich denke mir, das Dunkelfeld dürfte wesentlich größer sein", sagte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, in einem am Mittwoch veröffentlichten Reuters-Interview. Es müsse bedacht werden, dass möglicherweise auch Vertragsabschlüsse scheiterten, weil Informationen über den Verhandlungsstand an die Konkurrenz abflössen.
Mit Blick auf die NSA-Affäre hält Maaßen den Vorschlag des deutschen Innenministers Hans-Peter Friedrich für sinnvoll, europäische Mails künftig nur noch über europäische Leitungen und Vermittlungsstationen zu schicken. "Es wäre natürlich auch ein Schritt zu mehr Sicherheit und zu mehr Autarkie für die europäischen Staaten gegenüber großen anderen Staaten der Welt", sagte der Geheimdienstchef. Zugleich müsse aber ein europäischer Rechtsrahmen geschaffen werden, um zu verhindern, dass dennoch Informationen an Drittstaaten abfließen.
Maaßen spielte damit offensichtlich auf Großbritannien an, das sehr eng mit den US-Geheimdiensten zusammenarbeitet und nach Angaben des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden massenhaft von Telefonkabeln abgezapfte europäische Daten an die USA weiterleiten soll. Bekannt wurde durch den NSA-Skandal, dass die NSA die Kommunikation des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Washington D.C. überwacht hat.
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