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Onlinemedien

Dengler hält an NZZ.at fest

Die "Neue Zürcher Zeitung" hält an ihrem journalistischen Online-Projekt in Österreich fest. "NZZ.at wird es solange geben, solange es einen Markt dafür gibt", sagte der Chef der NZZ-Mediengruppe, der Österreicher Veit Dengler, am Montagabend bei einer Diskussionsveranstaltung in Wien. Er verwies auf die "NZZ am Sonntag", bei der es sechs Jahre gedauert habe, die Gewinnschwelle zu erreichen.

Gänzlich zufrieden ist Dengler mit NZZ.at aber noch nicht. In der öffentlichen Debatte könnte das Medium noch relevanter sein. "Das ist ein laufender Prozess, wir werden sicher an dem Produkt weiter schrauben müssen", so Dengler im "Salon Z". Wie aus dem Firmenbuch hervorgeht, hat die NZZ Österreich GmbH im Gründungsjahr 2014 von der Schweizer Mutter einen 1,24 Mio. Euro schweren Kredit erhalten, 1,07 Mio. Euro davon sind nachrangig. Ob die Verlagsgruppe seit dem Start von NZZ.at Anfang 2015 weiteres Geld nachschießen musste, wollte Dengler nicht verraten. Nur soviel: Es sei klar, dass im ersten Jahr noch keine schwarzen Zahlen geschrieben wurden.

Kritik übte der Manager an der "nicht nachhaltigen" österreichischen Medienlandschaft. Einzelne Zeitungen würden, etwa durch Inserate der öffentlichen Hand, künstlich am Leben erhalten. Gleichzeitig hielt Dengler ein Plädoyer für Bezahljournalismus im Netz. Die "Neue Zürcher Zeitung" setze klar auf Qualität und habe zuletzt - im Gegensatz zur gesamten Branche - neue Journalisten eingestellt. Zeitungen, die die Redaktionen verkleinern, vom Leser aber trotzdem mehr Geld verlangen, seien am Holzweg. "Diese Rechnung geht nicht auf", so Dengler.

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