Deutsche-Post-Chef: Jeder Job könnte in 15 Jahren wegen KI verschwinden
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Arbeitnehmer müssen sich Deutsche-Post-Chef Frank Appel zufolge darauf einstellen, dass ihre Jobs in absehbarer Zeit von Maschinen übernommen werden könnten. "Ist man jung, gibt es unabhängig davon, welchen Beruf man sich aussucht, keine Garantie, dass er in 10 bis 15 Jahren noch existiert", sagte Appel am Samstag auf der Innovationskonferenz DLD in München.
"Es ist definitiv nicht mehr möglich, dass man 50 Jahre lang in einem Unternehmen im selben Job bleiben kann." Ein Ausweg sei lebenslanges Lernen - dafür müsse aber das Bildungssystem grundlegend umgestaltet werden.
Vor allem Systeme auf Basis künstlicher Intelligenz können den Menschen in immer mehr Berufen ablösen. Das können zum Beispiel Chatbots statt Call-Center-Mitarbeitern sein, oder Software, die in Anwaltskanzleien automatisch Unterlagen prüft. Fachleute warnen schon seit einiger Zeit, dass damit mit der Zeit dramatische Verschiebungen auf dem Arbeitsmarkt drohen.
"Werden auch E-Mail überleben"
Für die Deutsche Post halte der technologische Wandel ebenfalls eine Menge Herausforderungen bereit, wie etwa der Rückgang im klassischen Briefgeschäft zeigt. Aber: „Wir haben das Telefon überlebt, wir haben das Fax überlebt, wir werden auch die E-Mail überleben“, sagte Appel. Dennoch müsse sich das Unternehmen massiv verändern. Gerade für große und erfolgreiche Firmen sei das eine schwierige Aufgabe. „Wir müssen uns auf unser Kerngeschäft konzentrieren. Und wir müssen uns zugleich ständig neu erfinden.“ Abwarten sei keine Alternative.
Die vom Medienkonzern Burda veranstaltete DLD-Konferenz (Digital Life Design) steht in diesem Jahr unter dem Motto "Optimism & Courage" (Optimismus und Mut). Damit wolle man ein Zeichen gegen den "grundsätzlichen Technik-Pessimismus" setzen, sagte Organisatorin Steffi Czerny.
Kommentare