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Die Zauber-Box für Textilien im Web

Ein T-Shirt-Design-Wettbewerb für das Urban Art Forms Festival war die „Feuertaufe" für das neue Web-Tool des Merchzilla-Gründers. „Dabei war das Wichtigste für mich, die Software endlich auf die Masse loszulassen und zu schauen, wie die Leute darauf reagieren", sagt Simic beim futurezone-Besuch im Merchzilla-Shop in Wien. Dort stehen zwei Bildschirme und Computer, über die man das Web-Tool direkt ausprobieren und eigene T-Shirts oder Taschen gestalten kann.

Im Shop lassen sich zudem die Textilien und deren unterschiedliche Schnitte und Stoffe begutachten und auch anprobieren. „Dass man online die Größen und Schnitte nicht direkt anschauen kann, ist wie bei einem normalen Online-Versandgeschäft immer wieder ein Problem, vor allem bei Damen. Hier bieten wir neben Maßtabellen an, dass die Kunden vor der Bestellung im Shop vorbei kommen können", erzählt Simic.

Drehender Würfel und Wallpapers
Doch was hebt die „MagicShirtBox" nun von den zahlreichen anderen T-Shirt-Design-Tools ab, die es im Netz gibt? „Die Software ist spielerisch angelegt. Kernelement ist dabei ein vom User zu drehender Würfel, dessen Seiten einzelne Funktionsabläufe im Gestaltungsprozess darstellen", beschreibt der Designer. Zudem bleibt rundherum viel Platz für Kreativität und Inspiration.

So gibt es rund um den Würfel Wallpapers von bekannten Künstlern wie Sixxa oder Lumpenpack oder den Type Jockeys, die während des Design-Prozesses im Hintergrund zu sehen sind und je nach Laune ausgetauscht werden können. „Ich kann mir damit meine Welt, mein Web-Atelier so einrichten, wie es mir gefällt. Das kann einem auch beim Gestalten weiterhelfen", so Simic.

Auch die Schriften seien mit Sorgfalt ausgewählt worden, die Clip Arts seien „cool" und die gesamte Optik „inspirierend". „So kommen auch Leute mit wenig Erfahrung beim Gestalten für Textilien zu netten Ergebnissen", fügt Simic hinzu. Mit den involvierten Künstlern habe Simic jeweils individuelle Vertragsbedingungen ausgehandelt. An den Textilien-Verkäufen sind diese nicht beteiligt.

Mitgestaltung per Facebook
Die Ergebnisse des Gestaltungsprozesses können, nachdem man sich registriert und eingeloggt hat, gespeichert und anderen Nutzern via Facebook zur Verfügung gestellt werden. Dort können die T-Shirts nicht nur bewertet und mit Freunden geteilt, sondern auch weiter bearbeitet werden. „Auf diesem Weg lässt sich z.B. gemeinsam ein Geschenk für einen Freund basteln, in dem beispielsweise einer das Grundgerüst anlegt und der zweite gestaltet die Details", beschreibt der Merchzilla-Chef.

Zudem gebe es die Möglichkeit, Sammelbestellungen für Gruppen zu tätigen – die Shirts aber unmittelbar während des Bestellprozesses noch mit den einzelnen Motiven jeweils auf die individuellen Personen zuzuschneiden, erwähnt Simic. Die selbst gestalteten Textilien können im Anschluss käuflich erworben werden. Hier will der Merchzilla-Gründer mit seiner zehnjährigen Erfahrung bei der Abwicklung des Textilien-Geschäfts punkten. „In der Regel wird ein fertig bedrucktes T-Shirt rund zwei bis drei Tage nach der Bestellung versandt", so Simic.

Variante für Fußball-Fans und Festival-Besucher
Der kreative T-Shirt-Designer wird bisher gut angenommen. „Wir haben äußerst positives Feedback bekommen", sagt Simic. Auch der Design-Contest mit dem Urban Art Forms Festival sei gut gelaufen. 254.000 Kontakte haben auf Facebook rund 15.000 „Gefällt Mir"-Clicks generiert und es gab rund 200 Einreichungen, schildert Simic. Ein ähnlicher Wettbewerb wird nun auch fürs Frequency Festival durchgeführt.

Zudem werde eine „Pro-Variante" der „MagicShirtBox" während der EM auch von „TV-Media" eingesetzt, um EM-Fan-Shirts zu gestalten. 100 Prozent Spanien, Portugal, Irland, Deutschland oder Ukraine – jeder Nutzer könne über diesen Weg sein Fan-Shirt zusammenstellen. Die Software inklusive Service werde zudem als „White Label"-Lösung für Unternehmenskunden angeboten, so Simic.

„Der Markt wächst stetig und stagniert nicht. Viele Leute wissen von den Möglichkeiten, die es gibt, noch gar nichts und es ist noch viel Platz im Online-Handel", sagt der Merchzilla-Gründer, der allerdings nichts von „Business-Plänen" hält. „Es kommt sowieso immer anders, als man denkt", so der Geschäftsmann hinter Merchzilla, dessen Projekt von departure mit einer Fördersumme von 78.000 Euro unterstützt wurde.

Web-Shop fürs eigene T-Shirt-Label in Planung
Die „MagicShirtBox" werde zudem laufend weiterentwickelt, sagte Simic. So sei neben der Einbindung von Bild-Dateien auch die Einbindung von Vektoren in Planung. Zudem werde es ab dem Herbst möglich sein, eigene Web-Shops einzurichten, seine eigene Marke miteinzudrucken und somit ein eigenes T-Shirt-Label mit der Box aufzuziehen. „Das ist für Leute gedacht, die gute Design-Fähigkeiten haben und kein Risiko eingehen wollen", erklärt der Merchzilla-Chef. Künftig sollen auch Polster und andere Accessoires bedruckbar sein.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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