IBM setzt seinen Mitarbeiterabbau in großem Stil fort
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Digital Life

"Dinobabies": IBM will ältere Mitarbeiter loswerden

Im Zuge eines Rechtstreits sind interne E-Mails der IBM-Führungsriege an die Öffentlichkeit gelangt, in denen die Spitze des Unternehmens eine Verjüngung seiner Belegschaft fordert – und das in besonders herablassendem Wortlaut.

In den Mails bezeichnet IBM ältere Mitarbeiter*innen als „Dinobabies“, die zu einer „aussterbenden Spezies“ gehören würden, wie Business Insider berichtet. Eine hochrangige Führungskraft des Tech-Konzerns schrieb außerdem, IBM habe eine „veraltete, mütterliche Belegschaft“ und das müsse sich dringend ändern. Viele seien „keine Digital Natives“ und daher „eine echte Bedrohung“ für das Unternehmen.

Altersdiskriminierung mit System

Die Mails tauchten im Rahmen einer seit 2018 laufenden Klage auf, die zahlreiche Ex-Mitarbeiter*innen an IBM richteten. Zehntausende ältere Angestellte waren in diesem Jahr aus dem Unternehmen entlassen worden, wie die Non-Profit-Newsplattform Pro Publica damals berichtete.

Der E-Mail-Verkehr ist "hochgradig belastend" und "spiegelt die Altersfeindlichkeit von IBMs höchsten Rängen wider", schrieb die Klägerin und Anwältin Shannon Liss-Riordan, die bereits Arbeitnehmer*innen in Fällen gegen Google, Amazon und Uber vertrat.

IBM-Pressesprecher Chris Mumma entgegnete gegenüber Business Insider, dass das Unternehmen "niemals eine systematische Altersdiskriminierung betrieben hat" und hielt fest: "IBM trennte sich von Mitarbeitern aufgrund sich ändernder Geschäftsbedingungen, nicht wegen ihres Alters."  IBM habe in den Vereinigten Staaten zwischen 2010 und 2020 mehr als 10.000 Menschen im Alter über 50 Jahren eingestellt. Aus mehreren Quellen ist allerdings bekannt, dass IBM Manager*innen dazu angehalten werden, die Zahl älterer Mitarbeiter*innen zu reduzieren.

Das Problem ist in der Tech-Branche nicht unbekannt. 2019 war Google mit einer Sammelklage wegen Altersdiskriminierung konfrontiert. Das Unternehmen wies die Anschuldigungen zurück. 2017 beschwerten sich Mitarbeiter*innen von Facebook über zunehmende Altersdiskriminierung innerhalb der Firma.

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