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Schadsoftware

Experten: Petya ist etwas Schlimmeres als Ransomware

Die vermeintlich neue Variante von Petya, jene Schadsoftware, die Windows-Computer in mehr als 64 Ländern befallen hat, ist mehr als nur eine einfache Ransomware. Das gaben am Mittwoch mehrere Sicherheitsforscher bekannt. Demnach handle es sich bei der aktuellen Version der Schadsoftware um einen „Wiper“, die sich vom Original deutlich unterscheidet. Wie bei Ransomware wird zwar der Datenträger verschlüsselt, doch im Gegensatz zu WannaCry und Co. besteht keinerlei Hoffnung auf Wiederherstellung. Denn laut Kaspersky fehlt die sogenannte Installations-ID, mit der der Angreifer den Schlüssel zur Freigabe erstellt.

Wollten Medien mit Ransomware locken

Die Lösegeldforderung zeigt zwar eine entsprechende Zahlenfolge an, doch diese sei zufällig generiert und nutzlos, so Kaspersky. Matt Suiche, Sicherheitsforscher bei Comae Technologies, bestätigt diese Ansicht: „Wir glauben, dass die Ransomware-Geschichte nur die Medien anlocken sollte.“ Stattdessen würde diese Variante der Petya-Ransomware sogar all jene Schlüssel von der Festplatte löschen, die für ein erfolgreiches Entschlüsseln der Daten erforderlich wären, und überschreiben den Master Boot Record - die Daten sind somit endgültig verloren.

Staatlicher Angriff

Wer dennoch die geforderte Summe in Bitcoins bezahlt, wirft sein Geld beim Fenster hinaus. Die angegebene E-Mail-Adresse funktioniert nicht mehr. Zudem sei es unüblich, dass Angreifer eine einzelne Bitcoin-Adresse verwenden, um das Lösegeld in Empfang zu nehmen. Die Lösegeldforderung sollte laut Suiche kaschieren, dass hinter dem Angriff ein Staat statt einer Hackergruppe steht. Tatsächlich ähnelt das Verhalten der Software eher dem von Wipern wie Shamoon, das gezielt eingesetzt wurde, um Energiekonzerne in Saudia Arabien und Katar zu attackieren.

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Michael Leitner

derfleck

Liebt Technik, die Möglichkeiten für mehr bietet - von Android bis zur Z-Achse des 3D-Druckers. Begeistert sich aber auch für Windows Phone, iOS, BlackBerry und Co. Immer auf der Suche nach "the next big thing". Lieblingsthemen: 3D-Druck, Programmieren, Smartphones, Tablets, Open Hardware, Videospiele

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