Facebook meldete Änderung zu spät

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© APA - Austria Presse Agentur

Digital Life

Facebook kämpft mit massivem Nutzeranstieg

Weil man sich während der Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie nicht mehr persönlich treffen kann, weichen sehr viele Menschen auf die Kommunikation über Social-Media-Kanäle aus. Das macht sich bei Facebook mit einem riesigen Anstieg der Nutzerzahlen bemerkbar.

In einem Blogbeitrag erklärt das Unternehmen, dass die Nutzung der Nachrichtenfunktion um mehr als 50 Prozent zugenommen hat. In Italien, wo der Ausbruch besonders harte Maßnahmen erfordert, konnte Facebook einen Anstieg von 70 Prozent bei allen Anwendungen (also neben Facebook auch WhatsApp und Instagram) feststellen. Die Nutzung von Gruppen-Anrufen stieg dort im vergangenen Monat sogar um 1.000 Prozent.

Die Video-Anrufe in Italien verzeichneten einen enormen Anstieg

Einnahmen gehen zurück

Allerdings gibt Facebook an, nicht besonders viel durch den Nutzungsanstieg zu verdienen. Da vor allem die Nachrichtendienste verstärkt genutzt werden, hat Facebook hier keine Werbeeinnahmen. Werbung wird vor allem in den News Feeds bei Facebook und Instagram ausgespielt. Gleichzeitig reduzierten zahlreiche Unternehmen ihr Werbebudget massiv, weshalb Facebook laut eigener Aussage einen Einbruch in ihren Einnahmen verzeichnen musste.

Gleichzeitig hat Facebook Probleme damit, langfristig mit dem gestiegenen Traffic zurechtzukommen: "Unsere Dienste sind dafür entwickelt, Spitzen während Events wie den Olympischen Spielen oder Neujahr standzuhalten. Diese finden jedoch nur gelegentlich statt und wir haben viel Zeit, uns darauf vorzubereiten. Der Nutzungsanstieg durch COVID-19 ist in der Industrie nie dagewesen und wir verzeichnen fast täglich neue Rekorde", heißt es im Blogpost.

Da laut New York Times 45.000 Facebook-Angestellte von zu Hause arbeiten, sei es eine besondere Herausforderung, das erhöhte Aufkommen zu stemmen. Man reduziere daher temporär die Bitrate von Videos auf Facebook und Instagram in einigen Regionen.

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