Der Fahrtendienst Uber hat in Wien die Preise für UberX um durchschnittlich 20 Prozent gesenkt
Der Fahrtendienst Uber hat in Wien die Preise für UberX um durchschnittlich 20 Prozent gesenkt
© Uber

UberX

Fahrdienst Uber senkt die Preise in Wien um 20 Prozent

Uber hat bekannt gegeben, dass die Preise in Wien ab sofort um durchschnittlich 20 Prozent niedriger sind. Das gilt nur für UberX, das derzeit günstigste Angebot in Wien. Die Preise für UberBlack und UberVan bleiben gleich. Ausgenommen von der Preissenkung sind Fahrten zum Flughafen, diese kosten nach wie vor 30 Euro. Fahrten über die Stadtgrenze sind aber ebenfalls preisgesenkt.

Als Beispiele für die neuen Preise nennt Uber eine Fahrt vom Alten AKH zur Herrengasse, die durchschnittlich nur noch 3 Euro kostet. Für die Strecke von der U4 Heiligenstadt nach Klosterneuburg Stadtplatz fallen jetzt im Durchschnitt 9 Euro an.

Positiv-Spirale

Uber möchte damit eine „Positiv-Spirale“ in Gang setzen. Niedrigere Preise bedeuteten mehr Kundeninteresse. Dadurch gibt es mehr Fahrten, mehr Umsätze und so mehr Einnahmen für Uber und seine Partner.

Uber hat nach eigenen Angaben die Preissenkung vorher mit seinen Partnern besprochen. In Österreich sind das Mietwagenunternehmer, die wiederum Fahrer anstellen. Private UberX-Fahrer, wie in anderen Ländern, gibt es aufgrund der Gesetzeslage in Österreich nicht.

Etwa 20 Prozent der Umsätze gehen an Uber. Wie viel der Fahrer von den restlichen 80 Prozent erhält, liegt am Mietwagenunternehmer.

Dumpingpreise

Gökhan Keskin, Obmann der Fachgruppe Beförderungsgewerbe mit Personenkraftwagen der Wirtschaftskammer Wien, sieht die Preissenkung kritisch: „Es ist sehr schlimm und populistisch, über Dumpingpreise ein Geschäft aufzuziehen. Es ist mir unverständlich, wie Uber das verantworten kann. Die Kosten belasten die Unternehmer und Lenker.“

Keskin betont, dass man erst mit dem 1.1. 2016 den Kollektivvertrag für Mietwagen und Taxigewerbe um sieben Prozent erhöht habe. „Es ist peinlich, dass sich Uber seit Jahren nicht an die verbindlichen Tarife hält. Anscheinend werden die Mietwagenunternehmer und Lenker gezwungen, solche Preise schlucken zu müssen. Die erleiden dadurch einen riesen Schaden.“

Surge Pricing

Sollte die Nachfrage durch die Preissenkung schneller ansteigen, als es neue UberX-Fahrer und Mietwagenunternehmer gibt, könnte Surge Pricing aktiv werden. Dabei werden die Preise von UberX automatisch der Nachfrage angepasst. Zu Silvester kam es so etwa zu einem Multiplikator von 2 – die Preise waren doppelt so hoch wie an normalen Tagen.

Uber Österreich General Manager Andreas Weinberger geht aber nicht davon aus, dass durch Surge Pricing die Preissenkung in Österreich aufgehoben wird. Es werde sich sehr schnell einpendeln.

UberPool

Die Preissenkung und der damit erwartete Anstieg der Kunden und Fahrten könnte als Vorbereitung für UberPool dienen. Der Service wird bisher in 14 Städten angeboten. Kunden können sich ein UberX-Auto teilen und zahlen so weniger.

In Wien gibt es zur Zeit zu wenige lange Fahrten, damit die Einführung von UberPool Sinn machen würde. Eine Prognose, wann UberPool in Wien starten könnte, wollte Uber nicht abgeben.

4,5 Minuten Wartezeit

In Wien beträgt die Wartezeit auf ein Uber-Fahrzeug durchschnittlich 4,5 Minuten. Weltweit gibt es täglich mehr als drei Millionen Uber-Fahrten – die Anzahl der Fahrten in Wien wollte Uber Österreich nicht nennen. Uber ist in 400 Städten weltweit, in 69 Ländern, vertreten.

Weinberger sieht Uber als Ergänzung im urbanen Verkehr, zusammen mit Fahrrad, Car Sharing, Taxis und öffentlichen Verkehrsmitteln. Laut Uber führen in Wien sehr viele Fahrten von und zu Bahnstationen. Es sei die „Last Mile“, die man mit Uber schließe.

Die Konkurrenz seien nicht Taxis, sondern der Pkw. Würden mehr Menschen Uber und Dienste wie UberPool nutzen, würden weniger Pkw nötig sein, der Verkehr reduziert und Parkplätze in der Stadt für andere Dinge, wie etwa Grünflächen, genutzt werden können.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

mehr lesen
Gregor Gruber

Kommentare