Flügel von Boeing 787 mit Klebeband repariert: Foto geht viral

Ein Passagier einer Boeing 787 der australischen Fluglinie Qantas staunte wohl nicht schlecht, als er aus dem Fenster der Maschine blickte. Der Flügel des Dreamliners war an zahlreichen Stellen mit Klebeband repariert worden. 

Der Passagier postete das Foto auf Twitter mit dem Zusatz: “Man sollte sich seine Lieblings-Airline weise aussuchen, bei Qantas zählt Profit vor Sicherheit”. Mittlerweile wurde der Tweet wieder gelöscht. Andere Accounts haben das Foto aber erneut hochgeladen und dafür Abertausende Likes bekommen.

Ist Klebeband auf dem Flugzeug gefährlich?

Die Sorge des Passagiers war jedenfalls unberechtigt. Bei in der Luftfahrt verwendetem Klebeband handelt es sich um kein herkömmliches Produkt, wie man es etwa im Baumarkt findet, wie der langjährige Pilot und Sicherheits-Experte John Nance gegenüber der Washington Post erklärte. 

Stattdessen wird in der Luftfahrt sogenanntes Speed Tape verwendet. Dabei handelt es sich um ein Aluminiumband. Das Klebeband ist enorm widerstandsfähig und hält auch extremen Temperaturen sowie Geschwindigkeiten von bis zu knapp 1.000 km/h stand. 

Schwer zu erklären

"Es ist nicht etwas, das verwendet werden würde, um zwei Teile eines Flugzeugs zusammenzuhalten", so der Sicherheits-Experte. Im konkreten Fall dürfte sich wohl Farbe oder etwas anderes von der Außenhaut abgeschält haben. Durch den Einsatz wolle man verhindern, dass es sich weiter ablöst.

Laut Nance wollen es Fluggesellschaften nicht öfters verwenden, als es unbedingt sein muss, “speziell dort, wo es Passagiere sehen können”. „Heute gibt es einfach keine Möglichkeit, es den Passagieren zu erklären – die glauben, Sie halten das Flugzeug mit Drähten und Klebeband zusammen", so Nance.

Ob, wie und wo Speed Tape eingesetzt werden darf, ist regulatorisch streng geregelt. Hier gab es in der Vergangenheit auch schon Verstöße. United Airlines musste etwa 2002 805.000 US-Dollar Strafe zahlen, weil das Tape nicht vorschriftsgemäß befestigt wurde. Gefahr für die Passagier*innen bestand aber auch in diesem Fall keine.